Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Fachhochschule Mannheim, Hochschule für Sozialwesen (Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Masterarbeit gibt einen Überblick über pränatalen Stress und Traumata und wie sich diese auf das ungeborene Kind sowie die Mutter-Kind-Bindung auswirken. Im Zuge dessen werden verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten durch die Soziale Arbeit aufgezeigt. Es wird zunächst ein Überblick über die pränatale Entwicklung geboten. Um die früheste Entwicklungsphase eines Menschen zu verstehen, ist ein biologisches Grundverständnis nötig, weshalb von der Befruchtung bis hin zu den ersten Lernerfahrungen die wesentlichen Entwicklungsschritte dargestellt werden. Daraufhin werden die Grundlagen der Bindungsforschung mit dem Fokus auf die pränatale Bindung erläutert, da sich gezeigt hat, dass die Mutter-Kind-Bindung bereits in der pränatalen Phase beginnt und entscheidend durch Erfahrungen während der Schwangerschaft beeinflusst wird. So können äußere schädigende Einflüsse wie Toxine, Über- oder Unterernährung sowie überlebte Abtreibungsversuche, aber auch innere schädigende Einflüsse wie mütterliche psychische Belastungen und negative Einstellungen diese sensible Entwicklungsphase sowie die Mutter-Kind-Bindung erheblich beeinträchtigen. Aus diesem Grund werden innerhalb dieser Masterarbeit unterschiedliche Präventions- und Interventionsmöglichkeiten, vor allem durch die Soziale Arbeit, aufgezeigt. Hierzu zählen neben dem Jugendamt und dem Allgemeinen Sozialen Dienst die Frühen Hilfen, Schwangerschaft- und Suchtberatungsstellen, verschiedene Angebote aus der Traumapädagogik sowie die Frühinterventionsprogramme SAFE und STEEP. Vertieft werden die theoretischen Erkenntnisse und Darstellungen anhand von empirischer, qualitativer Forschung. Hierzu wurden fünf Expertinneninterviews geführt. Einige schwangere Frauen fallen durch das Raster des präventiven und intervenierenden Versorgungsangebot, dies liegt zum einen an der Unkenntnis über die bestehenden Angebote und zum anderen an der Angst vor dem Jugendamt, welches häufig mit dem gefürchteten Sorgerechtsentzug verbunden wird. Zudem sollte die Vernetzung und Kooperation zwischen der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen, vor allem Gynäkolog:innen vertieft und gefördert werden, da dies eine wichtige Anlaufstelle für schwangere Frauen darstellt. Daher wird in dieser Arbeit die Relevanz einer universellen, niederschwelligen und flächendeckenden Prävention und Intervention besonders hervorgehoben, um eine professionelle und bedarfsgerechte Unterstützung durch die Soziale Arbeit gewährleisten zu können.