Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Psychologie - Persönlichkeitspsychologie, Note: 1,0, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Studie wird untersucht, ob das Vorhandensein einer Tätowierung die Beurteilung der Persönlichkeit beeinflusst. Dem Stereotypen-Ansatz zufolge sollten tätowierte Personen hinsichtlich bestimmter Persönlichkeitsmerkmale negativer beurteilt werden als nicht-tätowierte Personen. Diese Effekte werden vor allem bei der Beurteilung von tätowierten Frauen erwartet, da Tattoos historisch bedingt stärker mit Männern assoziiert werden. Dem Ingroup Bias folgend sollten Versuchsteilnehmer, die selbst ein Tattoo besitzen, tätowierte Fotomodelle positiver beurteilen als nicht-tätowierte Versuchsteilnehmer. 285 Personen nahmen an einer Online-Befragung teil. Sie sollten eines von acht möglichen Fotomodellen hinsichtlich verschiedener Persönlichkeitsmerkmale beurteilen, wobei zwischen allgemeinen und geschlechtsspezifischen Eigenschaften unterschieden wurde. Als Fotomodelle dienten zwei Frauen und zwei Männer, die je einmal mit Arm- oder Brust-Tattoo und einmal ohne Tattoo abgebildet wurden. Wie sich nach Auswertung der Ergebnisse zeigte, gab es keine signifikanten Unterschiede bei der Bewertung von tätowierten und nicht-tätowierten Personen. Auch geschlechterspezifische Unterschiede konnten nicht nachgewiesen werden. Einzig für den Ingroup Bias zeigte sich, dass tätowierte Teilnehmer tätowierte Modelle für sympathischer hielten als Nicht-Tätowierte. Mögliche Gründe für diese Ergebnisse werden diskutiert.