Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Siegen (Germanistik), Veranstaltung: Fin de Siecle, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits Sokrates hat sich zum Problemkomplex der Ehe geäußert: "Heirate oder heirate nicht - du wirst es auf jeden Fall bereuen." Die Ehe für den Einzelnen, ob Mann oder Frau, scheint also eine ebenso zeitlose, wie unlösbare Problematik - ob nun ledig oder verheiratet. Doch heutzutage gilt das System der Ehe eher als epochal, denn als einzig mögliches Bündnis von Mann und Frau. Die vorliegende Arbeit soll allerdings weder die Kulturgeschichte der Institution Ehe illustrieren, noch soll sie ein Ursachenforschungsunternehmen für gescheiterte Ehen darstellen. Die Arbeit setzt zeitlich an dem Punkt an, nämlich um 1900, an dem die traditionelle Ehe erstmals in der Öffentlichkeit ausgiebig und lebendig diskutiert wird. Dabei werden die Texte zweier Autoren der Jahrhundertwende untersucht, die die kritische Debatte um die Institution Ehe entscheidend mitbestimmt haben und deren Inhalte für die heutige Debatte noch immer aktuell sind. Zwei Perspektiven versuchen dabei den Gegenstand zu erhellen, die eine aus der literarischen Sicht der Traumnovelle Arthur Schnitzlers, die andere aus Sigmund Freuds naturwissenschaftlich-psychologischem Blickwinkel. Beide zu untersuchenden Autoren haben mit ihren Arbeiten die Kultur in der Zeit der Jahrhundertwende im Allgemeinen, insbesondere die der Wiener Moderne, entscheidend mitbestimmt und sich sowohl in zahlreichen ihrer Schriften als auch in persönlichen Stellungnahmen zur Problematik der Ehe geäußert. Hierbei soll untersucht werden, inwieweit sich Analogien und Differenzen zwischen dem skizzierten Ehe- respektive Liebesleben in Schnitzlers Text sowie in Freuds Theorien und im wirklichen Liebesleben der beiden Autoren ausmachen lassen. Daher werden in dieser Arbeit ausgehend von Textanalysen Bezüge zur Biographie hergestellt.
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