Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Denkmäler sind ein fester Bestandteil unserer Kultur, sie sind beinahe allgegenwärtig. Dabei wird die Bedeutung des jeweiligen Denkmals, solange es nicht komplett übersehen wird, oft vergessen. Diese besteht zum einen aus dem konkreten Anlass der Errichtung, sei es der Huldigung einer besonderen Person, der Erinnerung an ein bestimmtes historisches Ereignis oder einen bestimmten Brauch, und zum Anderen in der weitergehenden Intention, welche hinter dieser Erinnerung steht. Auch wenn die Vorstellung ein manches Mal nicht einfach erscheint, so wurden wohl die meisten Denkmäler in ihrem Entstehungsprozess von einem künstlerischen und intentionalen Diskurs begleitet. Dies ist auch in heutiger Zeit nicht anders. Als eines der besten Beispiele dient hier wohl der sich über mehr als ein Jahrzehnt hingezogene Entstehungsprozess des „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ in Berlin. Dieser Entstehungsprozess war stets begleitet von scharf geführten Auseinandersetzungen, in welchen immer wieder die künstlerische Gestaltung, die inhaltliche Ausrichtung und somit auch die vermittelte Botschaft, die Intention hinter diesem Denkmal, thematisiert und kritisiert wurde. Der Entstehungsprozess des Denkmals und die Diskussion um seine Funktion im Speziellen soll in dieser Arbeit nachgezeichnet werden. Dabei wird zunächst das Konzept der Erinnerungsorte von Pierre Nora vorgestellt werden und mit dem kollektiven Gedächtnis, wie es Aleida Assmann beschrieben hat, in Verbindung gebracht werden. Auf dieser theoretischen Basis soll daraufhin die Debatte um das Denkmal für die ermordeten Juden Europas wiedergegeben werden, wobei der Fokus hier auf seine Funktion als Erinnerungsort gerichtet sein wird.