Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 3,0, Universität Trier (Fachbereich I Philosophie), Veranstaltung: Proseminar: Schiller: Kleinere Schriften zum Erhabenen und zur Kunst, Sprache: Deutsch, Abstract: „Bis dass der Tod euch scheidet“ – mit diesem Spruch wird der Bund der Ehe vor dem Traualtar besiegelt. Doch was ist der Tod überhaupt? Scheidet er wirklich einen ewigen Bund? Oder ist er schlichtweg das physische Ende eines Organismus? Weiterhin stellt sich die Frage, ob es überhaupt möglich ist, dem Tod ein wertendes Adjektiv voranzustellen – im Falle dieser Arbeit: „erhaben“. Aufgrund dieser Fragestellungen versuche ich in einem ersten Schritt den Begriff des erhabenen Todes zu klären. Nach der Auffassung Schillers, dass „die Tragödie [...] einen poetischen Zweck [hat], d.i. sie stellt eine Handlung dar, um zu rühren und durch Rührung zu ergötzen“ , ist der erhabene Tod ein Mittel, um diesen Zweck zu erfüllen. Diese Überlegungen stützen sich auf drei Schriften Schillers zur dramatischen Theorie: „Über das Erhabene“, „Über den Grund des Vergnügens an tragischen Gegenständen“ und „Über die tragische Kunst“. Da die „Nachahmung einer Handlung, welche uns Menschen im Zustand des Leidens zeigt“ , die Tragödie, den erhabenen Tod ganz besonders bildhaft vorstellbar machen kann, versucht diese Arbeit in einem nächsten Schritt die theoretischen Ideen Schillers in Hinblick auf ihre Verwirklichung in seinem dramatischen Werk zu beleuchten, wobei hier auf den erhabenen Tod speziell eingegangen wird. Die Auswahl des Stückes „Kabale und Liebe“ erklärt sich daraus, dass es in Hinblick auf den Tod in einem Drama Schillers nicht das typische Beispiel ist. „Maria Stuart“ ist – wenn man den dramatischen Tod bedenkt – das Paradebeispiel hierfür und genau aus diesem Grund schon intensiv in dieser Hinsicht bearbeitet. Weiterhin sind im Falle der Tragödie „Kabale und Liebe“ Luise Miller und Ferdinand von Walther die Personen, die daraufhin zu untersuchen wären, inwieweit auch Charaktere „niederen“ Standes – am Beispiel von Luise – in der Tragödie einen erhabenen Tod sterben können. Im theoretischen Teil dieser Arbeit liegt ein weiteres Augenmerk auf dem persönlichen Hintergrund Schillers, der zu der Zeit, als er sich mit Kant befasste und seine philosophischen Schriften verfasste bereits, krank war. Aus diesem Grund ist es von Interesse, wenn man sich den Tod bei Schiller betrachtet, seine Krankengeschichte im Auge zu behalten; somit kann man einen erweiterten Blick auf dieses Thema bei Schiller werfen.