Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Anglistik - Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Mohsin Hamids Roman The Reluctant Fundamentalist beschäftigt sich – wie die meisten Romane islamischer Autoren – mit den Themen Globalisierung, Migration, der Rolle des Islam in der modernen Weltgemeinschaft, dem Leben von Musliminnen und Muslimen in der Diaspora und der Frage islamischer Identität. Daneben beinhaltet dieses Werk aber eine geografische Neuerung zu Rushdie, Kureishi und Ali, die als Ergänzung angesehen werden muss. Hamid verlagert den Handlungsort abwechselnd zwischen Amerika und Pakistan. Damit gelingt ihm nicht nur die Beschreibung des Innen- und Außenlebens seiner Hauptperson Changez und eine genauere Betrachtung seines Hybridseins, sondern der Leser bekommt dadurch einen anderen Zugang zur Thematik des Fundamentalismus. Man wird gegen Ende des Romans mit der Frage konfrontiert, wer fundamentalistischer ist, der Islam militanter Prägung oder der US Kapitalismus. Auf dem Weg zu einer Antwort macht Mohsin (wie alle anderen hier vorgestellten Autorinnen und Autoren) deutlich, dass die Frage nach der Identität des Menschen nach wie vor die zentrale Thematik für Moslems im Westen ist. Als Option – und das ist neu – bietet er dem Heimkehrer Changez die langsame und sorgfältige Rückkehr zu den religiösen und spirituellen Wurzeln des Islam an. Damit zeigt er deutlicher als Rushdie, Kureishi oder Ali, dass Hybridität nicht immer funktioniert und eine Rückbesinnung auf die eigenen kulturellen und religiösen Wurzeln eine Reaktion auf das Leben im Westen mit seiner Westerness oder der Verwirklichung des American Dream sein kann.