Andreas Lindemann legt mit diesem Kommentar eine umfassende und dennoch knapp gehaltene Auslegung des Ersten Korintherbriefes vor. Der Tradition von Hans Lietzmann (dem Begründer dieser Reihe) folgend diskutiert er die philologischen und religionsgeschichtlichen Probleme. Dabei interpretiert er den Brief aber betont als theologisches Dokument, das die besondere Stellung des Christentums in der nichtchristlichen Umwelt der Hafen- und Handelsstadt Korinth belegt und reflektiert. Die Auslegung bestätigt die Annahme, daß der Erste Korintherbrief ungeachtet seines erheblichen Umfangs ein literarisch einheitlicher Text ist. Darin diskutiert Paulus alle die Gemeinde betreffenden aktuellen Probleme eingehend, und er versucht soweit wie möglich deren Klärung auf brieflichem Wege zu erreichen. Es fällt auf, daß die Intensität der theologischen Argumentation des Apostels oft über den unmittelbar gegebenen Anlaß hinausgeht, insbesondere bei der Frage nach dem Verständnis der Auferstehung der Toten. Der Brief wird durchgehend von dem Bemühen bestimmt, die Einheit der Kirche trotz aller Differenzen innerhalb der Gemeinde zu wahren. Geboren 1943 in Leer (Ostfriesland); Studium der Ev. Theologie in Tübingen und Göttingen; 1975 Promotion; 1977 Habilitation; 1978-2009 Professor für Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Bethel; seit 2009 im Ruhestand; seit 2008 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
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