Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, , Veranstaltung: Proseminar Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 1138, nach dem Tod Lothars III. (1137), bestieg Konrad III. als erster Staufer den Thron und war somit nicht nur ehemaliger Herzog in Franken und der Gegenkönig von Lothar III., sondern König des römisch-deutschen Reiches. Die Zeit als Regent (1138-1152) wurde in der älteren Mediävistik überwiegend negativ beurteilt. Mit der neueren Forschung wurden die positiven Aspekte seiner Regierung und die Fundamente, auf die sein Neffe und gleichzeitig Nachfolger Friedrich I. Barbarossa (1152 – 1190) seine Konzeption des Römischen Kaisertums aufbauen konnte, betont. Seine Mitwelt bezeichnete ihn als „Paffenkönig“. Otto von Freising, Stiefbruder Konrads III. und ebenfalls ein Zeitgenosse, deutete die Ereignisse der Jahre ab 1138 und somit die Zeit Konrad III. als Regent, in seiner verfassten Weltchronik, als „Katastrophengeschichte“. Warum jedoch sollte sein eigener Halbbruder, den Konrad III. selbst zum Bischof von Freising erhoben hat und als einen seiner wenigen und engen Vertrauten bezeichnet, eine solche Aussage tätigen? Wie war es Konrad III. dann möglich, 1138 zum König erhoben zu werden und sein Amt 14 Jahre zu halten? Was zeichnet einen „guten“, starken, erfolgreichen und machtvollen König aus? In dieser Hausarbeit soll verdeutlicht werden, ob die Behauptung von Otto von Freising, dem „Zeithistoriker der Stauferära“ naheliegend war, dass Konrad III. ein „schlechter“ König war. Daher wird analysiert, wie Konrad III. seine Macht als König von 1138 bis 1152 festigte. Da Konrad III. bekannt für seine Bündnisse in Form von Heiratspolitik und sein gutes Verhältnis zur Kirche war, wird diese Hausarbeit anhand dieser Schwerpunkte darlegen, in wie fern Konrad III. sein Amt als König ausübte und ob er damit aus zeitgenössischer Perspektive zu Recht negativ dargestellt wurde. Die Anfangsjahre selbst (1138-1139), welche die Königswahl und die Reaktionen von Zeitgenossen auf die Wahl Konrads III. zum König beinhalten, werden herangezogen, um zu sehen, wie Konrad III. als König mit Kritikern seines Amtes umging. Außerdem ist die Reaktion Ottos von Freising auf die Königswahl ebenfalls bedeutend für die Auseinandersetzung der Ausgangsfrage.