Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,0, Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem pädagogischen Konzept Immanuel Kants (1724-1804) auseinander. Er gilt heute als einer der wichtigsten und einflussreichsten Denker in Deutschland und prägte im 18. Jahrhundert mit seinem Postulat der freien Vernunft maßgeblich die zeitliche Epoche der Aufklärung. Die Arbeiten Kants sind auch im heutigen Studium der Pädagogik eine Pflichtlektüre und bilden einen edukativen Beitrag zum gegenwärtigen Erziehungs- und Bildungsdiskurs. Um die bereits im Studium angeeigneten Wissensgehalte zu vertiefen und ein umfassendes Verständnis über die genauere Begriffsbestimmung der Edukation nach Kant zu erlangen, wird in dieser Arbeit der folgenden Frage nachgegangen: Wie definiert Kant den Begriff der Erziehung in der zeitlichen Epoche der Aufklärung? Grundlage der wissenschaftlichen Erschließung bilden die Inhalte aus Kants Vorlesung „Über Pädagogik“, die er im Rahmen seiner Philosophieprofessur an der Universität Königsberg hielt, sowie seine 1784 publizierte Antwort auf die Frage, was Aufklärung ist. Um den zeitgeschichtlichen Kontext widerzuspiegeln wie auch das Zusammenwirken der historischen Genese und den ideengeschichtlichen Hintergrund zu verdeutlichen, wurden die Arbeiten des französischen Historikers Ariès herangezogen. Die im Folgenden referierten Forschungsergebnisse entstanden unter der Verwendung der hermeneutisch-interpretativen Methode der Texterschließung. Die daraus resultierenden Ausführungen der Arbeit befassen sich zunächst mit dem erziehungshistorischen Kontext der Aufklärung und im Weiteren mit der Darstellung des 18. Jahrhunderts als sogenanntes pädagogisches Jahrhundert. Daran schließt sich die begriffliche Bestimmung der Edukation nach Kant. Ausgangspunkt bildet hierbei seine anthropologische Annahme, die als Grundlage der pädagogischen Zielsetzung dient. Im weiteren Kapitel werden die vier Stufen der Erziehung erläutert, welche dem Erziehungsprozess nach Kant inkludiert sind. Die damit einhergehende Frage nach dem Verhältnis von Zwang und Freiheit im Handeln des Educans wird im Anschluss daran analysiert.