Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der EU-Beitritt der Türkei ist ein viel diskutiertes Thema. Seit nun über 40 Jahren wird darüber gestritten, was für und was gegen die Aufnahme eines Landes spricht, bei dem kein Konsens darüber besteht, ob es überhaupt zu Europa gehört. In dieser Diskussion geht es oft um die geographische Lage - nur drei Prozent der Fläche der Türkei liegen auf europäischem Gebiet - viel mehr aber um Religion und Historie. Auch die Zweifel an Demokratie, sowie Menschen- und Minderheitenrechten heizen die Debatte immer weiter und wieder an. Ebenso wird der Streit von Xenophobie, Überfremdungs- und "Massenmigrations" - Ängsten der Bevölkerung der EU bestimmt. So entbrannte im Laufe der Jahre ein Konflikt über Orient, Okzident, Islam, Christentum, Kreuzzüge, Djihad und Kopftuch-Verbote. Um diese Themen soll es in dieser Hausarbeit nicht gehen. Außen vorgelassen werden im Folgenden außerdem die Zypern-Frage, die Probleme zwischen der Türkei und Armenien sowie der historisch bedingte Konflikt der Türkei mit Griechenland. Diese Themen werden in den weiteren Beitrittsverhandlungen zwar von Bedeutung, aber nicht entscheidend sein. Es wird viel mehr um die Frage gehen, wie stand- und krisenfest die türkische Wirtschaft ist und was für eine sicherheitspolitische Rolle das Land spielen wird. Daher soll vor allem analysiert werden, wo die Vor- und Nachteile für die Europäische Union liegen und wie sich ein Beitritt - aber auch ein anhaltender Ausschluss - auf die derzeitige Situation in wirtschaftlichen und geostrategischen Bereichen auswirken würde. Um auf die neuen geostrategischen und politischen Möglichkeiten und Veränderungen der Türkei bei einem möglichen EU-Beitritt einzugehen, soll an dieser Stelle kurz auf die bisherige Rolle der Türkei, gerade im Hinblick auf den Zerfall der Sowjetunion und der damit verbundenen Auflösung des Jahre anhaltenden Ost-West-Konflikts eingegangen werden. Während des Kalten Krieges war die Rolle der Türkei klar definiert: als Südflanke der NATO-Verteidigungspolitik stellte sie eine wichtige Position in der Verteidigung der westlichen Seite gegenüber der Sowjetunion dar (vgl. Tibi 2007: S. 136f.) und sollte verhindern, dass sich die Sowjetunion das Öl des Nahen Ostens sichern konnte (vgl. Zaunbauer 2007: S. 15). Die politische Ausrichtung und Öffnung Richtung Westen wurde gerade in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg von der Regierung in Ankara untermauert.
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