Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für deutsche und niederländische Philologie), Veranstaltung: GK C: Das Romanjahr 1959, Sprache: Deutsch, Abstract: In Günter Grass` Debüt- Roman„Die Blechtrommel“,erschienen 1959, nimmt das Kapitel„Glaube, Hoffnung, Liebe“eine besondere Stellung ein. Zum einen sticht es durch formalistische Auffälligkeiten, d.h. durch eine strenge Komposition, hervor. Zum anderen stellt dieses Kapitel einen Schlüssel zum Verständnis der Aussage des gesamten Werkes dar. Insbesondere offenbart sich hier die Handlungsmotivation des Protagonisten Oskar Matzerath und dessen Einstellung zur Umwelt. In den folgenden Ausführungen wird sich das Augenmerk zunächst auf die formalen Aspekte und die Grundzüge der erzählten Handlung im besagten Kapitel richten. Hierbei soll ob der interessanten Textgestaltung und der virtuosen sprachlichen Aspekte gezielt nah am Text verfahren werden. Von großer Bedeutung für die Entwicklung der hier vertretenen Argumentation war die Kapitel- Interpretation von Irmela Schneider. Gleichwohl soll dabei eine mögliche Deutung der Aussage dieses Kapitels in Hinblick auf den wesentlichen erzählerischen Gegenstand der Blechtrommel, die Zeit des Nazi- Regimes in Deutschland und dessen Folgen für die deutsche Gesellschaft, angeboten werden. Davon ausgehend wird sich schließlich der philosophisch- weltanschauliche Hintergrund der„Blechtrommel“eröffnen. Auch dieser Teil wäre in der vorliegenden Form nicht ohne die Anregungen einer weiteren Arbeit zustande gekommen, und zwar ist dies Volker Neuhaus` Essay, der sich mit dem Christentum im Werk Günter Grass` auseinandersetzt2. Im Verlaufe der Beschäftigung mit dem Text drängte sich der Eindruck auf, daß insbesondere im hier verhandelten Kapitel der Zusammenhang zwischen der inhaltlichen und der textgestalterischen Ebene sehr eng ist und es daher eine genaue Lektüre verdient.