Der zu seinen Lebzeiten unveröffentlichte Kurzroman Der Fall Charles Dexter Ward gilt als das vielleicht persönlichste erzählerische Werk H. P. Lovecrafts: Die Geschichte des jungen Mannes, der in den Bann seines unheimlichen Vorfahren Joseph Curwen gerät, ist zugleich ein ironisches Selbstportrait des Autors wie eine Hommage an seine Heimatstadt Providence. Vor allem aber ist Der Fall Charles Dexter Ward ein Werk, in dem Lovecraft virtuos Elemente aus der Tradition des Schauerromans mit der literarischen "Pulp"-Ästhetik seiner Gegenwart verschmilzt. Der Fall Charles Dexter Ward wird mit dieser Ausgabe in einer neuen deutschen Übersetzung vorgelegt. Sie enthält neben einem ausführlichen Vorwort und umfangreichen Anmerkungen des Herausgebers, des führenden Lovecraft-Spezialisten S. T. Joshi, einen Bildteil mit Fotos von Donovan K. Lucks, der sich im heutigen Providence auf die Spuren Charles Dexter Wards begeben hat. Damit wird jene Stadt, die von manchen Interpreten als die "eigentliche Hauptfigur" des Romans apostrophiert wurde, auch visuell lebendig.