Den Deutsch-Türkischen Freundschaftspreis wird Sevim Dagdelen kein zweites Mal bekommen
Denn die Autorin weist nicht nur minutiös die 'Katzbuckelei' von A. Merkel, F.-W. Steinmeier, allen anderen Granden der Regierung sowie der gesamten EU und auch NATO vor dem
Möchtegern-in-einer-Person-vereinten Sultans und Großwesirs an der Schnittstelle Europa-Asien auf.
Sie belegt ebenso genau den Weg in…mehrDen Deutsch-Türkischen Freundschaftspreis wird Sevim Dagdelen kein zweites Mal bekommen
Denn die Autorin weist nicht nur minutiös die 'Katzbuckelei' von A. Merkel, F.-W. Steinmeier, allen anderen Granden der Regierung sowie der gesamten EU und auch NATO vor dem Möchtegern-in-einer-Person-vereinten Sultans und Großwesirs an der Schnittstelle Europa-Asien auf.
Sie belegt ebenso genau den Weg in einen "islamistischen Unterdrückungsstaat" (S. 167), den Erdogan der Türkei zielgerichtet und zum Leidwesen aller Demokratie-Anhänger mit Erfolg verordnet.
So viele Augen, wie die west-europäische Politik bei der Vorgehensweise von Erdogan und seiner AKP zudrückt, kann man sich gar nicht vorstellen. Die deutsche Politik, an deren Spitze bekanntlich die Pfarrerstochter aus der Uckermark steht, wird von Erdogan am "Nasenring durch die Manege" gezogen (S.112). Die Vorkommnisse mit dem Besuchsverbot deutsche Politiker bei den im türkischen Incirlik stationierten deutschen Bundeswehrangehörigen, immerhin einer Parlamentsarmee, verdeutlichen dies.
In diesem beleg- und nachvollziehbarem Stil geht es durch alle 220 Seiten. Kostenlose Versorgung verwundeter IS-Kämpfer in türkischen Krankenhäusern, Hunderte zum Teil Schwerverletzte und auch ein paar Tote bei den niedergeschlagenen Demonstrationen auf dem Gezi-Park in Istanbul anno 2013, die nur als Krieg zu bezeichnende Vorgehensweise der Erdogan-treuen türkischen Armee in den kurdischen Gebieten etc. etc.
Das Buch wurde 2016 veröffentlicht. Demnach sind die Feststellungen auch im Januar 2017 als brandaktuell zu betrachten. Obgleich, so rasant wie Erdogan seine Vorstellungen von 'seiner' Türkei durchpeitschen lässt, ist er dem zu vermutenden Ziel der Wiedergeburt eines Groß-osmanischen Reiches, wie es sich bis 1922 zeigte, schon wieder näher gekommen.
Die Pro-Erdogan-Demos in Deutschland, insbesondere in Köln, wurden von einem deutschen Kabarettisten mit folgendem Satz verdeutlicht: "Pro-Erdogan-Demo in Köln. Als demonstrierten Freilandhühner für Käfighaltung."
Nach allem, was an Informationen bis hierher dringt, geht der Käfig "Türkei" seiner Vollendung entgegen.