Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 2,3, Technische Universität Chemnitz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Rechtsextremismus in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Wahl zum schwedischen Reichstag am 19. September 2010 gelang den rechtspopulistischen Schwedendemokraten (Sverigedemokraterna, SD) mit 5,7 Prozent erstmals der Einzug in das Parlament. Der Erfolg der Partei, die nun mit 20 Sitzen im Reichstag vertreten ist, verhindert eine eindeutige Mehrheitsbildung einer der etablierten politischen Blöcke. Das Wahlergebnis bestätigt den skandinavischen Trend der Konstituierung von rechten und rechtspopulistischen Parteien in der Parteienlandschaft und ist wenig überraschend. Der Stimmzuwachs geht zumeist auf Kosten der traditionellen sozialdemokratischen Parteien. Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens (Sveriges socialdemokratiska arbetareparti, SAP) sank auf ein Rekordtief von 30,9 Prozent, das schlechteste Wahlergebnis seit 1914, und projektiert „ein noch nie da gewesenes Phänomen“ . Warum aber erhalten die Schwedendemokraten gerade Zulauf in einem Staat, der für Offenheit und Toleranz steht? In Schweden, in dem von „Einwanderern“ statt von „Ausländern“ gesprochen wird und das ein sehr liberales Asylrecht ausübt. Die vorliegende Arbeit steht vor der Frage, welche Faktoren zum Wahlerfolg der Partei beigetragen haben. Welche gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen herrschen in Schweden vor und wie nutzen die Schwedendemokraten diese, um politisch zu reüssieren?