Seit vier Jahrzehnten ist die Krimiserie Tatort zum Sonntagabend-Ritual der Bundesbürger geworden. In über 750 Folgen begleitet sie die gesellschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik und ist längst selbst ein Teil ihrer Geschichte geworden. Trotz dieser ungewöhnlichen Erfolgsgeschichte haben sich die Geisteswissenschaften kaum umfassend mit dem Konzept und Phänomen tatort befasst. Nicole Karczmarzyk liefert nun eine umfassende Analyse des berühmtesten deutschen Fernsehkrimis, die die gesamte Serie zum Thema macht. In Anlehnung an die These, Krimis seien moderne Märchen, greift die Autorin auf eine struktural-morphologische Untersuchungsmethode zurück. In ihrer Analyse von 43 Tatort-Folgen arbeitet Karczmarzyk minutiös die Strukturformel der Serie heraus und ermöglicht damit einen Blick in die Seriengrammatik. Sie zeigt, wie die einzelnen Erzählelemente verkettet werden und erläutert "Funktionen" und "Aktanten". Fachwissenschaftliche Leser und Tatort-Interessierte werden das Buch gleichermaßen mit Gewinn lesen.
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