"Du bist jetzt Don Juan und ich sein Diener Sancho!" Schnell ist der Rollentausch perfekt und die diskrete Beobachtung der zukünftigen Braut kann beginnen. Der Diener mimt den Edelmann, die Braut ist schwer enttäuscht von den allzu kecken Manieren ihres Zukünftigen und beginnt sich stattdessen in den sanften und gut aussehenden Diener zu vergucken – im Prinzip ist also alles richtig, wäre da nicht der zuvor besprochene Rollentausch, der künstlich verwehrt, was natürlich möglich wäre. Aber wäre eine Komödie komisch, wenn sie schnurstracks zum Ziel führte? So kommen hinzu ein irregeleiteter Brautvater, ein verliebter Mörder, der erst auf Umwegen erkennt, wen er in Wahrheit liebt, eine Zofe mit spitzer Zunge und kantigen Griffen sowie ein Diener, der bald gar nichts mehr versteht, aber um sein Leben fürchten muss. Irrungen, Verwirrungen nehmen so ihren kaum absehbaren Verlauf, fast scheint alles verloren, doch dann… Francisco de Rojas Zorilla (1607-1648) hat eine schwungvoll-amüsante Verwechslungskomödie verfasst, die auch in der deutschen Fassung von Hans Cloppenburg unverwechselbaren spanischen Esprit versprüht. Hier klirren die Degen zum Klang der Kastagnetten, hier weht in lauer mediterraner Luft der Mantel, der Liebhaber und romantische Helden umhüllt. Am Ende dürfen sich alle standesgemäß und seufzend in die Arme fallen. Glück und Zufriedenheit allerorten und selbst der Mörder darf auf Begnadigung hoffen. Olé!