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Als Junge hat er bloß gern Fußball gespielt. Philipp Lahm spielt beim FC Bayern München und war bis Juli 2014 Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Wie gelingt so eine Karriere als Spitzenfußballer? Und was muss ein moderner Fußballer dafür alles mitbringen? Philipp Lahm berichtet in vielen überraschenden Details über seinen Aufstieg vom Nachwuchsspieler des FC Bayern zu einem der besten Außenverteidiger der Welt. Er erzählt von unvergesslichen Momenten deutscher Fußballgeschichte und schildert, was hinter den Kulissen von Bundesliga, Champions-League und großen Turnieren…mehr

Produktbeschreibung
Als Junge hat er bloß gern Fußball gespielt. Philipp Lahm spielt beim FC Bayern München und war bis Juli 2014 Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Wie gelingt so eine Karriere als Spitzenfußballer? Und was muss ein moderner Fußballer dafür alles mitbringen? Philipp Lahm berichtet in vielen überraschenden Details über seinen Aufstieg vom Nachwuchsspieler des FC Bayern zu einem der besten Außenverteidiger der Welt. Er erzählt von unvergesslichen Momenten deutscher Fußballgeschichte und schildert, was hinter den Kulissen von Bundesliga, Champions-League und großen Turnieren geschieht. Und er beantwortet entscheidende Fragen: Welchen Anforderungen muss ein Spitzenfußballer heute genügen? Was bedeutet es, permanent in der Öffentlichkeit zu stehen? Was heißt es, im richtigen Moment Zivilcourage zu zeigen – und wie kann man als Einzelner eine ganze Mannschaft mitreißen? Philipp Lahm zeigt nicht nur auf dem Platz, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen, sondern auch in diesem Buch. »Der feine Unterschied« hilft mit, die Welt des Fußballs besser zu verstehen. Kinder und Jugendliche, die Fußball spielen, können das Buch als Gebrauchsanweisung für ihre eigene Karriere lesen. Fans erkennen plötzlich Zusammenhänge, die sie so noch nie gesehen haben. Für alle anderen ist »Der feine Unterschied« eine authentische Einführung in den populärsten Sport der Welt.
Autorenporträt
Philipp Lahm, geboren 1983 in München, war Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft und des FC Bayern München. Er gilt als einer der besten Außenverteidiger der Welt. Die Nationalmannschaft führte er bei der WM 2010 in Südafrika mit begeisternden Auftritten auf Platz 3. Sein faires, verlässliches und intelligentes Spiel machte Lahm zum Führungsspieler und zur Identifikationsfigur seines Stammvereins Bayern München. Kein Spieler absolvierte mehr Bundesligaspiele ohne Unterbrechung. Mit der Philipp-Lahm-Stiftung engagiert sich Lahm zum Wohl von unterprivilegierten Kindern in Deutschland und Afrika.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.08.2011

Sorry, war doch genauso gemeint!
Philipp Lahm hat ein Buch geschrieben, kaum einer hat es bisher gelesen, aber alle regen sich auf. Was steht eigentlich drin?

VON PETER KÖRTE

BERLIN. Es ist zwar längst nicht alles über dieses Buch gesagt, aber dafür wenigstens von allen etwas - na gut, mit Ausnahme des Kaisers. Wie viele meinungsstarke Männer nun das Buch von Philipp Lahm gelesen haben und nicht bloß jene "Stellen", die herauszupräparieren "Bild" einigen Schweiß gekostet haben dürfte, kann man dagegen nur vorsichtig schätzen: keiner. Das war schon so ähnlich bei Thilo Sarrazin.

Philipp Lahm hat also ein Buch geschrieben, zusammen mit dem Journalisten Christian Seiler, und da fragt man sich natürlich nicht nur, warum, sondern auch: warum in einem Verlag, in dem man es nun gar nicht erwartet hätte? Noch weniger, als man Jens Lehmann bei Kiepenheuer & Witsch erwartet hätte. Der Kontakt, sagt die Pressestelle des Verlags Antje Kunstmann, der ein ambitioniertes Literatur- und Sachbuchprogramm hat, dieser Kontakt kam durch Lahms Berater Roman Grill zustande. Ein Münchener Verlag sollte es sein, nicht zu groß, um nicht eine unter vielen Neuerscheinungen zu sein, und weil Lahm gerne Axel Hacke liest und Tim Parks, gefiel ihm auch deren Verlag. Dass es in München die Verlagsgruppe Random House gibt, die zur Bertelsmann AG gehört, dass man dort ganz andere Vorschüsse zahlt, als es Kunstmann je könnte, das ist ein Indiz dafür, dass Geld nicht der entscheidende Faktor war. Für Lahm jedenfalls nicht, wogegen auf den Kunstmann Verlag nun schöne Einnahmen warten, nachdem "Der feine Unterschied" bei Amazon schon vor seinem morgigen Erscheinen die "Schoßgebete" der Charlotte Roche von Platz eins verdrängt hat. Insofern trägt Philipp Lahm auch bei zur Erhaltung der Vielfalt in der deutschen Verlagslandschaft.

Diese nicht völlig überraschende, aber so doch nicht absehbare Entwicklung zeigt nun auch, dass das Unternehmen Lahm ein ziemlich klares Imagekonzept hat. "Wie man heute Spitzenfußballer wird" heißt das Buch, das wohl nicht mal Philipp Lahm als Biographie bezeichnen würde, im Untertitel. Das ist nicht falsch, weil Lahm seinen Weg aus der Jugend des FT Gern zu den Bayern, nach Stuttgart und schließlich auf die Weltfußballbühne beschreibt. Es ist anständig geschrieben, nicht ranschmeißerisch, nicht buchhalterisch, nicht phrasenhaft. Es will auch nicht wahnsinnig originell sein, so dass man glauben müsste, hier versuche sich einer mit Autorenhilfe zu einem tolleren Typ zu machen, als er es ist.

Natürlich kommt dabei, neben Kabinengeplauder, Elternhaus und Karrierehöhepunkten, auch die wohltätige Arbeit der "Philipp-Lahm-Stiftung" vor, was ja völlig okay ist und imageförderlich sowieso. Wegen Verantwortung, sozialem Engagement und Blick über den Spielfeldrand. Man erfährt, wie man sich zum Profi durchbeißt, was man durchmacht, wenn man lange verletzt ist, oder wie das ist, prominent zu sein. Und das alles in einem unaufgeregten, nüchternen, fast staatstragendem Ton: im Kapitäns-Sound. Gut, Lahm interessiert sich nicht für Geschichte, "null Komma null. Wie waren meine Noten in Geschichte? Genau." Aber dass er gut in Mathematik war und ehrgeizig, das passt.

Es passt eigentlich alles. Philipp Lahm gibt sich so, wie man ihn aus Interviews in Presse und Fernsehen kennt - nur einen Tick nachdenklicher, differenzierter. Und da ist, nachdem man sich durch eher zähe 264 Seiten gekämpft hat, ohne ins Spiel zu finden, keinerlei Wunsch nach Krawall zu spüren, wie er vor fast 25 Jahren Toni Schumachers "Anpfiff" belebte, nach Krawall um jeden Preis, auch um den der eigenen Karriere. Weshalb man dann doch noch auf die "Stellen" zurückkommen muss, die bei der Lektüre unterzugehen drohen inmitten all der Banalitäten, die zum Fußballerbuch gehören wie die Eckfahne zum Spielfeld. Mich hat eigentlich viel mehr interessiert, wie Lahm etwa die entscheidende Situation im Finale der Euro 2008 sieht, und da steuert er den gewohnten Kurs: sauber wegmoderiert, ein bisschen Schuld übernehmen, ein bisschen umschulden, bis "der Fehler das Resultat vieler Faktoren" ist. So richtig das fußballanalytisch ist - das eigene Erleben wird nicht nur hier auf eine Weise entdramatisiert und emotional neutralisiert, die das Buch ein bisschen fad und leidenschaftslos macht.

Lahms Äußerungen über seine Trainer mögen ja die ungeschriebenen Gesetze der Branche verletzen und die Frage nach seinem Verständnis von Loyalität aufkommen lassen. Man muss bloß immer dazusagen, dass es zur Erkenntnis der Sachverhalte keines Philipp Lahms bedurft hätte, sondern nur simpler Anschauung: wie die DFB-Elf unter Völler spielte, wie die Bayern unter Magath, Klinsmann, van Gaal. Und weil Philipp Lahm und sein Berater das alles wissen, gibt es dieses Buch, so wie es 2009 das Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gab, das Lahm 50 000 Euro Strafe einbrachte - "aber ich finde, ich habe es gut investiert", heißt es jetzt dazu.

Als eine solche Investition muss man das ganze Buch lesen: eine Arbeit am Image, die auf keiner Seite, an keiner "Stelle", ernstlich etwas riskiert. Eine genau kalkulierte Folgenabschätzung. Und deshalb ist es auch keine Posse, sondern Teil des Konzepts, dass Lahm sich noch vor Erscheinen des Buches schon mal bei Klinsmann und Völler entschuldigt hat.

Der feine Unterschied von Philipp Lahm erscheint an diesem Montag (Verlag Antje Kunstmann, 270 Seiten, 19,90 Euro).

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.12.2011

556 Seiten, 2999 Euro
Die Sportbücher 2011, eine Auswahl
PHILIPP LAHM, C. SEILER: Der feine Unterschied. Wie man heute Spitzenfußballer wird. Verlag Antje Kunstmann, München 2011. 269 Seiten, 19,90 Euro.
CHRISTOPH BAUSENWEIN: Joachim Löw und sein Traum vom perfekten Spiel. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011. 368 Seiten, 24,90 Euro.
FC BAYERN MÜNCHEN: 4 Sterne – 111 Jahre. Powerplay Medienholding, Groß Glienicke 2011. 556 Seiten, 2999 Euro.
DIETRICH SCHULZE-MARMELING: Der FC Bayern und seine Juden. Aufstieg und Zerschlagung einer liberalen Fußballkultur. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011. 272 Seiten, 14,90 Euro.
W. LÖER, R. SCHÄFER: Rene Schnitzler: Zockerliga. Ein  Fußballprofi packt aus. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2011. 208 Seiten, 16,99 Euro.
JÜRGEN ROTH: Unfair Play. Wie korrupte Manager, skrupellose Funktionäre und Zocker den Sport beherrschen. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2011. 313 Seiten, 19,95 Euro.
A. BIERMANN, R. SCHÄFER: Rote Karte Depression. Das Ende einer Karriere im Profifußball. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2011. 192 Seiten, 14,99 Euro.
D. LEIBFRIED, A. ERB: Das Schweigen der Männer. Homosexualität im deutschen Fußball. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011. 176 Seiten, 12,90 Euro.
TIBOR MEINGAST: Der Zeuge von Lens. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011. 128 Seiten, 8,90 Euro.
C. LINNEN: Freigespielt. Frauenfußball im geteilten Deutschland. be.bra Verlag, Berlin 2011. 304 Seiten, 24,95 Euro.
A. OSTERMAIER, N. KRON, K. ZEHRER: Fußball ist unser Lieben. Neue Geschichten der Autorennationalelf, Suhrkamp Verlag, Berlin 2011. 301 Seiten, 8,95 Euro.
BENJO MASO: Der Schweiß der Götter. Die Geschichte des Radsports. Covadonga Verlag, Bielefeld 2011. 288 Seiten, 14,80 Euro.
A. LONDRES, S. RODECURT: Die Strafgefangenen der Landstraße. Reportagen von der Tour de France. Covadonga Verlag, Bielefeld 2011. 124 Seiten, 12,80 Euro.
J. HÖPFL, F. FRÜHWIRTH: Einfach Er. Dirk Nowitzki – Aus Würzburg an die Weltspitze. Mediengruppe Main-Post, Würzburg 2011. 216 Seiten, 19,95 Euro.
BRITTA HEIDEMANN: Erfolg ist eine Frage der Haltung. Was Sie vom Fechten für das Leben lernen können. Ariston, München 2011. 256 Seiten, 19,99 Euro.
FRIEDHARD TEUFFEL: Timo Boll: Mein China. Eine Reise ins Wunderland des Tischtennis. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2011. 350 Seiten, 19,95 Euro.
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