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Magisterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht den Film „Jeder für sich und Gott gegen alle“ anhand der These, dass er seine allgemeine Perspektive gezielt einnimmt und den Findling Kaspar Hauser als eine tragische Symbolfigur der Moderne im Spannungsverhältnis zwischen Bildungsdilettantismus und Nützlichkeitsdenken inszeniert. Da es per definitionem im Wesen von Symbolen liegt, Bedeutungsträger und damit mehrdeutig zu sein, soll im Verlauf der Arbeit nach Hinweisen im…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht den Film „Jeder für sich und Gott gegen alle“ anhand der These, dass er seine allgemeine Perspektive gezielt einnimmt und den Findling Kaspar Hauser als eine tragische Symbolfigur der Moderne im Spannungsverhältnis zwischen Bildungsdilettantismus und Nützlichkeitsdenken inszeniert. Da es per definitionem im Wesen von Symbolen liegt, Bedeutungsträger und damit mehrdeutig zu sein, soll im Verlauf der Arbeit nach Hinweisen im Film gesucht werden, mit denen die eben formulierte Hypothese bestätigt oder gegebenenfalls wiederlegt werden kann. Dazu soll der Frage nachgegangen werden, wie genau der Film bezüglich der Inszenierung der Problematik funktioniert. Welche Motive greift er auf und mit welchen filmgestalterischen Mitteln arbeitet er? Zur Debatte steht die Frage nach dem Prozess der „[…] Bildung, Kultivierung und Zivilisierung, als kritische Frage nach der Autonomie des Einzelnen in der Gesellschaft mit ihren symbolischen Ordnungen, die zugleich Herrschaftsordnungen sind.“ Mit diesen Worten fasst die Literaturwissenschaftlerin Monika Schmitz-Emans treffend die aktuelle Diskussion um das Verhältnis von Gesellschaft und Individuum, aber auch von Bildungsdilettantismus und Nützlichkeitsdenken zusammen. Ursprünglich beziehen sich die Worte Schmitz-Emans‘ jedoch, und das ist in besonderer Weise interessant, nicht auf jene aktuelle kulturkritische Debatte, sondern auf den Inhalt und die Motivik eines Films, der bereits im Jahr 1974 erschienen ist: Werner Herzogs „Jeder für sich und Gott gegen alle“. Bedenkt man weiter, dass in diesem Film der tragische Fall des Findlings Kaspar Hauser im biedermeierlichen Nürnberg verarbeitet wird, so stellt sich die Frage, inwieweit man bei der oben dargestellten Problemsituation überhaupt noch von aktuellen, gegenwärtigen Entwicklungen sprechen kann, oder ob hier vielmehr allgemeine, übergeordnete Themen von Mensch und Gesellschaft verhandelt werden.