Auszug: "Eine drückende Schwüle lag über dem perlmutterfarbenen See und der alten Stadt Bregenz trotz der frühen Stunde des Junitages. Es mochte etwa neun Uhr vormittags sein, als von der Harder Seite her drei Finanzwachaufseher zur Stadt schritten, geführt von einem Oberaufseher. Man konnte es den Leuten ansehen, daß sie müde, übernächtig sind, ermüdet vom Nachtdienst der Überwachung zur Verhütung jeglichen Schmuggels an der vorarlbergisch-schweizerischen Grenze. Der schlankgewachsene, schwarzhaarige Oberaufseher Anton Lergetbohrer führt seine müde Mannschaft, die mit ihm wieder einmal vergeblich »gepaßt« hat. Alles war ruhig geblieben die Nacht über; außerdem bestätigte sich die Wahrheit des alten Grenzersatzes, daß am lichten Tage am Bodensee und anderswo nicht geschmuggelt wird. So kehren die vier Wachleute, die Gewehre lässig im Riemen an der rechten Achsel tragend, müde, schier schleppenden Schrittes nach Bregenz in die Finanzerkaserne zurück. Mancher Fußgänger kommt an ihnen vorbei und manch geringschätziger Blick trifft die Mannschaft. Die Zöllner sind nirgends beliebt, und in den in Österreich schlechtweg »Finanzer« genannten Grenz- und Finanzwachaufsehern glaubt jeder minderwertige Menschen erblicken zu sollen, weil ihr strenger Dienst und dessen straffe Handhabung im Interesse des Staates den Leuten mit schlimmen Absichten eben sehr unbequem ist."
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