Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Der deutsch-tschechische Schriftsteller Paul Leppin veröffentlichte seinen Roman „Severins Gang in die Finsternis. Ein Prager Gespensterroman“ im Jahr 1914. Das Werk lässt sich thematisch zwei Bereichen zuordnen. Sowohl jener Literatur, welche sich mit dem Flaneur beziehungsweise dem Flanieren als Tätigkeit beschäftigen oder davon handeln. „Severins Gang in die Finsternis“ ist jedoch ebenso ein Werk des „Prager Textes“. Wie viele andere Werke aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts verarbeitet auch Leppins Roman das Motiv eines geheimnisumwobenen und mythischen Prags. Es wird jedoch auch ein Bild der gesellschaftlichen Wirklichkeit der Stadt zur damaligen Zeit gezeichnet. So nimmt die Beziehung zwischen dem deutschstämmigen Severin und der tschechischen Zdenka eine wesentliche Rolle in der Handlung ein. Nach der Betrachtung des Begriffs des "Flaneurs" wird der Roman analysiert und interpretiert. Die einzelnen Aspekte dabei sind Severin als der Protagonist der Handlung, die Nebenfiguren und seine Beziehungen zu ihnen, die Rolle der Stadt Prag als Handlungsort und Protagonist für sich sowie die Begrifflichkeiten der Finsternis und des Gespenstischen. All das berücksichtigend sollen die Fragen geklärt werden, ob Severin ein „klassischer“ Flaneur im Sinne der Definitionen vom Anfang ist; worin sein Antrieb liegt, immer wieder durch die Stadt zu „flanieren“ und was das Werk zu einem „Gespensterroman“ machen bzw. worin das „Gespenstische“ in der Handlung liegen soll.