-> Story + Charaktere:
Wer kennt sie nicht, Goethes Ballade vom Erlkönig?
"Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm."
(Quelle:Wikipedia)
Zumindest den Anfang kennt sicherlich
ein jeder von euch...und mindestens jeder zweite musste das Ganze auch einst für die Schule auswendig…mehr-> Story + Charaktere:
Wer kennt sie nicht, Goethes Ballade vom Erlkönig?
"Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm."
(Quelle:Wikipedia)
Zumindest den Anfang kennt sicherlich ein jeder von euch...und mindestens jeder zweite musste das Ganze auch einst für die Schule auswendig lernen - da bin ich sicher. Auch mich packte vor vielen Jahren die Faszination um den Erlkönig und genauso ging es wohl Carola Wolff. Diese wob mit "Der Fluch des Erlkönigs" eine grandiose Geschichte, die einen kaum noch loslässt.
Mittelpunkt des Ganzen ist der 16jährige Finn, der mit seinem Vater, seiner Stiefmutter und seinem kleinen Bruder Jojo (Johannes) übergangsweise "mitten in die Pampa" ziehen muss, da sein Vater der große "Hotelkaiser" ist, der das triste Örtchen mit einem großen Wellnesshotel versehen soll. Finn nutzt indes die Gelegenheit und zeichnet die wunderschöne Landschaft, um seine Bewerbungsmappe für die Kunsthochschule zu vervollständigen. Davon ist sein Vater jedoch alle andere als begeistert, denn er will, dass Finn stattdessen lieber "etwas anständiges" studiert. In all diesem Trubel entgeht der kleinen Familie erst einmal, dass die Elfen mittlerweile Wind von der Aktion des Hotelkaisers bekommen haben und von einem Wellnesshotel direkt in ihrem Reich alles andere als begeistert sind - nicht nur, weil sie sich auf Grund des Namens verspottet fühlen ("Wellnesshotel Feengrund").
Wir erleben Finn in dieser Geschichte nicht nur als eigenständigen jungen Mann, mit einer Menge Wünschen und Träumen, sondern auch als begabten Künstler, der so auch ein wenig den Tod seiner Mutter zu verarbeiten versucht. Sein Vater kann mit der Kunst seines Sohnes jedoch nur wenig anfangen und Diskussionen, dahingehend, enden immer in Streitereien. Die egoistische Art seiner Stiefmutter Vanessa und deren Angewohnheit, Finns Bruder Jojo immer zu ihm abzuschieben, während sie selbst sich ein schönes Leben macht, tragen ebenfalls nicht gerade zu Finns Wohlbefinden bei. Auch das macht es den Elfen leicht, den Jungen für sich zu gewinnen und ihn zu bezirzen, und sein Leben den Elfen verschreiben zu wollen...
Carola Wolff schafft es mit dieser mitreißenden Story nicht nur, dass man sich als Leser absolut unvoreingenommen für Finn einsetzen und seinem Vater, samt der blöden Stiefmutter am liebsten eine reinhauen möchte, sondern auch, jegliche andere Emotion von Finn empfinden zu können. Schützend wie ein Löwe möchte man sich vor ihn stellen, ihm helfen, ihm kampfbereit zur Seite stehen und ihn warnen - vor den intriganten Elfen. Die Gesichte ist nicht nur unglaublich faszinierend, sondern auch sehr fesselnd - ich konnte mich kaum noch losreißen und wollte immer wissen, wie es weitergeht. Wie wir erfahren müssen, war die Ballade Goethes lediglich ein Bruchteil dessen, was tatsächlich in dieser Nacht passierte und ihr dürft gespannt sein, was sich noch so alles herausstellt.
-> Schreibstil:
Geschrieben wurde das Buch in der Vergangenheitsform aus Sicht eines Erzählers. Der wundervolle bildhafte Stil lässt einen in die Welt der Elfen eintauchen und führt einem alles genau vor Augen.
-> Gesamt:
"Der Fluch des Erlkönigs" ist eine wunderbar stimmige Geschichte mit einer Menge fantastischer Elemente, zauberhaften aber auch fiesen Figuren und einem Helden, der eigentlich gar nicht weiß, dass er einer ist.
Wertung: 5 von 5 Sterne!