Migranten in Nordafrika, die derzeit von sog. Schleppern zumeist in Überzahl in kleinere Schlauchboote gepfercht werden, in völlig unzureichender Ausstattung die Fahrt über das Mittelmeer antreten, häufig in Seenot geraten und dabei in großer Anzahl den Tod erleiden, auch Weigerung, Unwille oder Schwerfälligkeit mancher Mittelmeer-Anrainerstaaten, Rettungsschiffen mit Flüchtlingen, die aus unmittelbarer Lebensgefahr befreit wurden, die Genehmigung zum Anlegen in den entsprechenden Häfen zu erteilen, vor allem, um den Blick ein wenig zu weiten, die von Experten erstellten Prognosen hinsichtlich Entwicklungen von fast apokalyptischem Charakter im Bereich des weltumspannenden Klimas, hier insbesondere die sich mit negativen klimatischen Veränderungen gerade zukünftig verbindenden Fluchtbewegungen ungeahnten Ausmaßes, all diese Sachverhalte weisen auf ein Bedrohungs- und Katastrophenpotential von letztlich universellem Charakter hin. Es lässt vermuten, dass Ansätze der Ursachen- und Gefahrenbekämpfung, die nur im „Hier und Jetzt“ initiiert und entwickelt werden, für die die Wahrung von Menschenrechten das oberste Gebot ist, die in der Notwendigkeit ihrer unverzüglichen Realisierung der Bevölkerung nahezubringen sind und in diesem Sinne auch den Charakter eines allgemeinen Wissensbestandes gewinnen sollten, jenes angesprochene Potential lässt vermuten - wie oben gesagt - dass nur noch Optionen und Vorhaben der soeben knapp angedeuteten Art den Planeten und damit die Menschheit gegebenenfalls vor dem Schlimmsten zu bewahren in der Lage sein werden.
Die vorliegenden Texte, die in Bezug auf Flüchtlinge für Aufnahmebereitschaft und Integration plädieren und sich damit nachdrücklich gegen Fremdenfeindlichkeit, d.h. gegen eine maßgebliche Variante von Menschenverachtung, wenden, artikulieren implizit Kritik, Widerspruch und Ablehnung im Hinblick auf das, was sich in Europa, möglicherweise weltweit zu manifestieren und zu etablieren im Begriffe steht: Ausgrenzung und Abschottung. Letzteres findet derzeit einen gewissen Höhepunkt in der auf totale Restriktion und Repression setzenden Haltung der italienischen Regierung zur Seenotrettung im Mittelmeer.
Die mit der vorliegenden Broschüre präsentierten Schriftsätze bieten Gedankenanstöße, die bereits z.T. verhältnismäßig spontan 2015/16 entwickelt und hier für die Neuauflage geringfügig überarbeitet wurden, die sich unter unbedingter Wahrung ihrer gesellschaftspolitischen Ausrichtung insgesamt gleichwohl als ebenso modifizierbar wie erweiterungsfähig und insofern für die Einbringung in entsprechende Diskurse als geeignet erweisen dürften.
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