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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: Wochen und Tage – eine Kulturgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Zeit als solche ist weder fassbar noch begreifbar, sie ist einfach da und wird als selbstverständlich wahrgenommen. Und wenn man heute an Zeit denkt, dann steht sinnbildlich dafür die Uhr, die unser tägliches Leben einteilt und strukturiert in Stunden, Minuten und Sekunden. Sie ist ein unentbehrliches Hilfsmittel und unverzichtbar für eine hochgradig arbeitsteilig und…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: Wochen und Tage – eine Kulturgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Zeit als solche ist weder fassbar noch begreifbar, sie ist einfach da und wird als selbstverständlich wahrgenommen. Und wenn man heute an Zeit denkt, dann steht sinnbildlich dafür die Uhr, die unser tägliches Leben einteilt und strukturiert in Stunden, Minuten und Sekunden. Sie ist ein unentbehrliches Hilfsmittel und unverzichtbar für eine hochgradig arbeitsteilig und ausdifferenzierte Gesellschaft. Zeitmessung-und einteilung ist unverzichtbar für Gesellschaften, um das Zusammenwirken und Zusammenspiel komplexer und größer werdender Gesellschaften zu synchronisieren. Doch wie steht es da eigentlich um den Kalender, der das älteste und zugleich traditionellste Mittel der Zeiteinteilung darstellt? Der Kalender als solches ist im Gegensatz zur Uhr eine sehr viel gröbere Einteilung der Zeit, die weniger unmittelbar und weit weniger unbedingter unser Leben strukturiert. Doch was noch viel entscheidender ist: Der Kalender ist im Gegensatz zur Uhr keine reine technische Erfindung, sondern ein reines menschengeschaffenes Zeichensystem, das nur dann funktionieren kann, wenn wir seine Zeichen mit Bedeutung füllen. Der Kalender entstand aus dem Ritual und an seinem Anfang standen landwirtschaftliche Aktivitäten, die in einem natürlichen Rhythmus ausgerichtet wurden. Im Zuge sich ausdifferenzierender sozialer Ordnungen und der Erfinden literaler Merksystem entstand dann nach und nach der Kalender mit dem Zweck der Synchronisation menschlicher Tätigkeiten.(1) Solange es Kalender gibt ist es eine Grundfrage, woran sie bemessen werden sollen. Vor allem die Revolutionen in Frankreich und Russland zeigten, dass es Versuche gab, den Kalender neu zu berechnen. Wird die Zeit im christlichen Abendland zwar in Anlehnung an Christi Geburt bemessen, so existieren und existierten auch völlig andere Zeitrechnung. Und auch die heutige Zeitrechnung hat sich erst im 6.Jahrhundert nach Christus durchgesetzt. Als menschengeschaffenes Zeichensystem ist der Kalender nicht etwas absoulut unabänderliches und es gab in der Geschichte zahlreiche Versuche, die Zeitrechnung zugunsten einer anderen Zeitrechnung anzufechten und abzuschaffen. Der Kalender als ein kulturelles Konstrukt bot immer schon genug Konfliktstoff und die Kalendergeschichte ist reich an Konflikten. [...] _______ (1)Vgl. Schmidt, S.7-17