Nur sieben Jahre lang bestand das Königreich Westphalen unter der Regierung von König Jerome Bonaparte. In diesem Modellstaat erhielt die Beherrschung der französischen Sprache einen ganz besonderen Stellenwert. Neben der Thematisierung der Sprachbarriere verlief die Kommunikation zwischen Deutsch- und Französischsprachigen allerdings offenbar so »normal«, dass ihre Überlieferung eher zufällig ist. Claudie Paye untersucht, wer in Westphalen in dieser Zeit »der französischen Sprache mächtig« war und wie die Zeitgenossen mit Überwachung und Zensur umgingen. Sie wertet Polizeiakten aus, um die Mediennutzung der Westphalen zu rekonstruieren, die über die bekannten Druckmedien weit hinausgeht und Mimik, Gerüchte, Briefe, Druckgrafiken, Karikaturen und symbolische Handlungen einbezieht. Sie führt so in die Alltagswirklichkeiten der westphälischen Staatsbürger ein und veranschaulicht die Politisierung breiterer Gesellschaftsschichten.
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"Paye zeichnet ein vielschichtiges, perspektivenreiches und instruktives Bild westphälischer Sprach(en)politik und Sprachpraxis, das für die Westphalenforschung wie für die Geschichte des napoleonischen Deutschland insgesamt einen erheblichen Gewinn darstellt."
Martin Knauer, in: H-Soz-u-Kult, 15.01.2014, .
"[...] sehr gut geschrieben und spannend zu lesen."
Annika Haß in: Romanische Forschungen 128 (2016)
Martin Knauer, in: H-Soz-u-Kult, 15.01.2014, .
"[...] sehr gut geschrieben und spannend zu lesen."
Annika Haß in: Romanische Forschungen 128 (2016)