Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Freiheit ist der zentrale Wert Poppers politischer Philosophie. Sie wird von ihm im Sinne einer negativen Freiheit als Abwesenheit von Zwang definiert. Der Zustand der Freiheit bezeichnet eine maximale Abmilderung dieser Zwänge, so weit dies in einer Gesellschaft möglich ist. (Vgl. Stelzer 2004: 87) Aus dieser Basis entwickelt sich der Grundsatz des Popperschen Liberalismus. Dieser gesteht jedem das Recht zur eigenverantwortlichen Lebensgestaltung zu, insofern dies in seiner Ausübung nicht das Leben anderer zu sehr stört. (Vgl. Popper 1992: 197) Dieses Recht auf eine Verfolgung individueller Konzeptionen des Guten wird bereits in den Theorien Kants (1968: 345) begründet. Das Ausmaß der Freiheit einer Gesellschaft definiert eine bestimmte Bandbreite in der Individuen möglichst ohne jede Einschränkung agieren können. Die Schaffung eines solchen neutralen Rahmens ist die grundlegende Aufgabe eines jeden Staates. Dieser hat aufgrund des fortschreitenden Prozesses der Differenzierung von Lebensformen stets eine neutrale und in diesem Zusammenhang liberale Haltung einzunehmen. Würde er bestimmte Konzeptionen gezielt fördern oder propagieren führt dies nach Popper unweigerlich zur Diskriminierung anderer Lebensformen. (Vgl. Stelzer 2004: 88) Hierauf kann der Einwand erhoben werden, dass auch der Liberalismus ein Wertesystem beinhaltet und liberale Staaten somit bestimmte Konzeptionen des Guten präferieren. Ein zentraler Aspekt des Liberalismus ist jedoch das Gewähren eines größtmöglichen Spielraums. Der Pluralismus in Werten und Lebensstilen ist konstitutives Element des Liberalen. Der Liberalismus beansprucht somit für sich diejenige Staatsform zu sein, die von allen anderen Ideologien das maximale Maß individueller Freiheit gewährt. [...]