Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Kunstgeschichte), Veranstaltung: Platzarchitektur, Sprache: Deutsch, Abstract: War der Friedrichsplatz wirklich ein sich verselbstständigender Wegweiser in eine gesellschaftspolitisch neue Zeit, oder war er nur ein cleveres Projekt eines Landgrafen, der sich ein Platz in den Reihen der führenden europäischen Metropolen sichern wollte? Der Königsplatz entstand 1768 als eine vom Residenzkomplex völlig unabhängige Anlage an der Nahtstelle zwischen Altstadt und Oberneustadt. Dort befanden sich die Post, die Gewerbehalle und einige private Paläste. Trotz seines Namens erhob er jedoch nicht mehr den Anspruch symbolische Mitte der neu vereinten Stadt zu sein, sondern fungierte eher als ein Zusammenführer der unterschiedlichen Strukturiertheitsformen von Oberneustadt und Altstadt. Die dort aufeinanderprallenden ja schon fast verschiedenen Kulturen wurden vom Königsplatz aufgefangen, ausgeglichen und abgefedert. Der Friedrichsplatz wurde zwischen 1769 und 1783 im Auftrag von Landgraf Friedrich II. Von Hessen-Kassel(1720-1785) erbaut. Dem Friedrichsplatz in Kassel kommt, neben der Place Royale in Nancy und der etwa Zeitgleich gebauten Place Royal in Brüssel, große Bedeutung in Bezug auf den Entfesselungsprozess der Städte und die damit verbundene Neuordnung zwischen Stadt- und Landschaftsraum in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu.