Die vor einigen Jahren erneut einsetzenden Ausgrabungen im antiken Stadtgebiet von Teos zeugen vom Interesse, das die ionische Metropole in der Forschung nach wie vor genießt. Am Beginn stehen die von der Society of Dilettanti 1764/65 und fast genau ein Jahrhundert später wiederholt initiierten Expeditionen nach Kleinasien, in deren Rahmen auch Teos untersucht wurde. Reisende haben bereits zuvor auf ihrer Grand Tour die Ruinen besucht, wobei die Aufmerksamkeit vor allem den Überresten des Dionysos-Tempels und damit dem Zusammenhang mit dem von Vitruv überlieferten bedeutenden Architekten Hermogenes galt. Dementsprechend konzentrierten sich die ersten, 1862 durchgeführten Freilegungsarbeiten auf die Architektur des Tempels, die Reliefplatten des umlaufenden Frieses dagegen, die ihrer Qualität wegen als enttäuschend bezeichnet wurden, fanden nur wenig Beachtung. Erst 1950 widmete W. Hahland den inzwischen im Garten des Museums in Izmir aufgestellten und somit der Witterung ausgesetzten Reliefs eine umfassende Studie. Die in den folgenden Jahren punktuell unternommenen und die aktuell laufenden Ausgrabungen haben den Bestand an Friesplatten vermehrt, so dass eine zusammenfassende Neubewertung der Ikonographie und Zeitstellung des figürlichen Frieses sowie des historischen Kontextes, in dem die Errichtung des Dionysos-Tempels steht, sinnvoll erscheint. Mit der vorliegenden Studie verbunden ist die Hoffnung, dass ihre Ergebnisse einen Beitrag zur Erforschung des antiken Teos leisten werden.
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