Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät 3), Veranstaltung: ...Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studieren abhalten., Sprache: Deutsch, Abstract: „1938 war für den Bund deutscher Mädel Höhepunkt seiner Arbeit. Die Mädel ernteten auf dem Parteitag den stärksten Beifall. 5.200 Mädel brachten durch Mädeltänze von lieblicher Schönheit und strahlender Buntheit in den Parteitag eine anmutige weibliche Note. (...) Es war die Stunde der jungen Mädel, die sich hier im Schaufenster der Nation bewährten und in so begeisternder Eindringlichkeit Ausschnitte ihrer Arbeit zeigten.“ Anmutige Tänze reizender Mädels als Gegensatz zur „harten männlichen Darstellung vorheriger Parteitage“, solche Bilder sind es, die zumeist im Zusammenhang mit dem Bund deutscher Mädel gesehen werden, Tänze als Ausschnitt aus der Arbeit des BDM, als Beitrag zu einer Massenveranstaltung der NSDAP. Das Betrachten der Masse wirft aber dennoch sofort die Frage nach dem einzelnen auf, dem einzelnen Mädel, das sich hier den Parteispitzen präsentiert. „Ist es auf dem Erntedankfest in Droyßig, (...) dass wir ein riesiges Hakenkreuz auf einer riesigen Fläche tanzen, ein lebendes, aufstampfendes, atmendes, singendes Hakenkreuz, ich am alleräußersten Ende an einem der vier gleich langen Balken, stampfend, atmend, singend, mich um mich selber drehend, den Tränen nahe, weil die Führerin, die Dompteuse, mich durch ihr Mikrofon anbrüllt: Noch einmal aus der Reihe getanzt da links außen und du fliegst raus?“ Dennoch übte der BDM eine Faszination auf die jungen Mädchen aus. „Bei den Jungmädeln war das ganz anders. Hier waren alle neu und wollten etwas Neues. Hier gab es Spiel, Sport und Spaß. Hier konnte sie sich mit all ihren Fähigkeiten einbringen.“ Dass sich die Fähigkeiten nicht im Aufführen von Tänzen erschöpften, ist offensichtlich, Spiel, Sport und Spaß, vielleicht liegt hierin ja die Antwort auf die Frage nach Reiz und Faszination? Das individuelle Erleben der einzelnen soll im Vordergrund dieser Arbeit stehen. Das Betrachten von autobiographischen Zeugnissen jener Zeit ermöglicht ein Verstehen, welches bei dem Studium der bloßen Fakten oder dem Lesen eingangs erwähnter Artikel verwehrt bleibt. Systematisch sollen einzelne Aspekte der Arbeit des BDM untersucht und mit den Aussagen und Erinnerungen der Frauen mit Leben gefüllt werden.