Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte), Veranstaltung: Die normannischen Eroberungen im Süden Italiens: Süditalien und Sizilien im 11.-13. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Reliquien (von lat. "reliquus", was "übrig" bedeutet) besaßen im Mittelalter für das christliche Abendland einen hohen Stellenwert. Mit ihnen bezeichnet man Körperteile (Arme, Finger, Gebeine etc.) von Heiligen wie Missionaren, Asketen, Eremiten oder Märtyrern. Körperreliquien sind Reliquien erster Klasse, während Überbleibsel zweiter Klasse sog. "Berührungsreliquien darstellen, wie z.B. ein Mantel oder Waffen. Diese Überreste von Heiligen waren im Mittelalter aufgrund ihrer Wunderwirkung sehr begehrt, da viele Gläubige Pilgerfahrten zu den Orten unternahmen, wo die Reliquie lagerte, um Buße für ihre Sünden zu tun und ihr Seelenheil zu stärken. Für die Besitzer einer Reliquie war dies auch mit pekuniären Vorteilen verbunden, sodass im damaligen Europa auch viele Fälschungen von Gebeinen und Fingern von Heiligen kursierten, deren Eigentümer versuchten, möglichst viel an den Pilgerströmen zu verdienen. Diese Arbeit soll die Rezeption der Heiligen Lanze in den Augen der Historiografen des Ersten Kreuzzugs aufzeigen, die Frage nach der Echtheit der Lanze wird etwas hintenangestellt. Die Rezeption geschieht in drei Teilen. Der erste Abschnitt zeigt die Visionen, die zum Auffinden der Lanze führten. Im zweiten Teil wird über die Suche nach der Heiligen Lanze sowie deren Auffinden berichtet, ebenso über die motivierende und euphorisierende Wirkung des Fundes auf die Kreuzritter. In der dritten Passage wird der Kampf der Kreuzfahrer gegen das Belagerungsheer des Muslimen Kerbogha und deren Triumph geschildert. Für die Kreuzzüge existiert eine Vielzahl an Quellenmaterial. Zwei Werke werden deshalb etwas präferiert behandelt und zitiert. Das erste ist die "Gesta Francorum et aliorum hierosolimitanorum" eines unbekannten Autors. Man vermutet, dass er ein Gefolgsmann des Normannenherrschers Bohemund von Tarent gewesen ist. Wahrscheinlich war er Augenzeuge der Kampfhandlungen, was ein Indiz dafür sein könnte, dass der Chronist Kleriker war. Sein Werk beschreibt in epischer Form den gesamten Ersten Kreuzzug von 1096-99. Durch seine Nähe zu Bohemund muss man von einer pronormannischen oder zumindest einer prochristlichen Einfärbung ausgehen., wie natürlich auch bei der Gesta. Die zweite Quelle ist die "Historia Francorum qui ceperunt Iherusalem" des Raimund von Aguilers, des Kaplans Raimunds von Toulouse, eines der Protagonisten des Ersten Kreuzzuges. Raimund von Aguilers begleitete seinen Herren als Chronist.
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