Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Einführung in die Kulturanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: In deutschen Wohnungen finden sich Wohnküchen, Arbeitsküchen, Küchennischen und keine Form davon ist die einzig Richtige. Wie kommt es nun zu dieser Vielfalt und in welche Richtung geht der Trend? Warum sehen Küchen heute so aus, wie sie aussehen und welche sozialen und arbeitstechnischen Funktionen erfüllen und erfüllten sie in Haushalt und Familie? Um diese Fragen zu beantworten, mache ich nun eine kleine Zeitreise durch die Entstehungsgeschichte und den Funktionalitätswandel der Küche. Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht der Gegensatz von Küchengemütlichkeit und der Küche als reiner Arbeitsküche, mit ihren sozialen und räumlichen Funktionen. Ich betrachte den Zeitraum von 1890, als der Rückgang der Küchengemütlichkeit begann, bis heute. Als Literatur nutze ich auf der einen Seite aktuelle Forschungsliteratur darüber, wie es damals war, auf der anderen Seite Literatur über die Küche aus der jeweiligen Zeit selbst. Ich beziehe mich ausschließlich auf die deutsche Küche. Für den Zeitraum des geteilten Deutschlands beschränke ich mich auf die BRD. Die Küchen unterschieden sich früher in den verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und in ihren jeweiligen Entwicklungsstufen wesentlich. Meine Arbeit bezieht sich auf die Küchen in Arbeiter- und Kleinbürgerwohnungen. Die Arbeitserleichterung für die Hausfrau hat in der Entwicklungsgeschichte der Küche eine wichtige Rolle gespielt und fließt deshalb in meine Hausarbeit ein. Es gab das Ziel „Die Leistung der Hausfrau zu erleichtern, (dies sei die)... absolute Voraussetzung dafür, dass sie als Frau und Mutter ihre unerlässliche und heilsame Aufgabe (soziale Beziehungsarbeit und Kindererziehung, Anm. K.Grebing) noch erfüllen kann: zumal wenn sie selber berufstätig mitverdient.“ (1) Am Rande gehe ich auch auf die Entwicklung des Wohnzimmers ein, denn sie ist mit der Küchenentwicklung eng verbunden. So zog z.B. die Gemütlichkeit der Küche in den Repräsentationsraum Stube oder Wohnzimmer ein und veränderte auf diese Weise gleichzeitig die Bedeutung dieses Raumes. (1) AMK 1, Schriften der Arbeitsgemeinschaft DIE MODERNE KÜCHE e.v.: Die Küche in der Wohnungsplanung. Darmstadt: Verlag DIE PLANUNG (1958/59?) S.2