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Die junge Lastotschka ist hart im Nehmen. Voller Zielstrebigkeit und mit festem Willen hat sie sich hochgearbeitet, von der Flaschensammlerin zur Chefärztin. Doch ihre von Armut geprägte Kindheit im Moldawien der Achtziger- und Neunzigerjahre verfolgt sie immer noch. Warum musste sie so viele Jahre im Waisenhaus zubringen? Warum hat ihre ruppige Ziehmutter Tamara sie schließlich zu sich geholt und zum Flaschensammeln mitgenommen? Und was ist aus den Frauen in ihrer damaligen Nachbarschaft geworden, ohne die Lastotschka nicht die wäre, die sie heute ist? Gemeinsam mit der Erzählerin kehren…mehr
Die junge Lastotschka ist hart im Nehmen. Voller Zielstrebigkeit und mit festem Willen hat sie sich hochgearbeitet, von der Flaschensammlerin zur Chefärztin. Doch ihre von Armut geprägte Kindheit im Moldawien der Achtziger- und Neunzigerjahre verfolgt sie immer noch. Warum musste sie so viele Jahre im Waisenhaus zubringen? Warum hat ihre ruppige Ziehmutter Tamara sie schließlich zu sich geholt und zum Flaschensammeln mitgenommen? Und was ist aus den Frauen in ihrer damaligen Nachbarschaft geworden, ohne die Lastotschka nicht die wäre, die sie heute ist? Gemeinsam mit der Erzählerin kehren wir zurück in den Hof ihrer Kindheit und zum schmerzhaften Aufwachsen in einem System, in dem Menschlichkeit nicht vorgesehen ist. Tatiana Țîbuleac schildert die Umbrüche, die das heutige Moldawien und besonders Transnistrien noch immer prägen, unsentimental und mit poetischer Sprache.
Tatjana Tibuleac, geboren 1978 in Chisinau in der heutigen Republik Moldawien, studierte Journalismus und Kommunikation. Sie hat als Journalistin für Fernsehen und Zeitschriften sowie für UNICEF gearbeitet. Seit 2008 lebt sie als Schriftstellerin in Paris. Ihr erster Roman, »Der Sommer, als Mutter grüne Augen hatte«, wurde vielfach preisgekrönt. Für »Der Garten aus Glas« erhielt sie 2019 den Literaturpreis der Europäischen Union. Ernest Wichner, geboren 1951 im rumänischen Guttenbrunn, lebt seit 1975 in Deutschland. Studium der Germanistik und Politologie in Berlin, dort von 1987 bis 2017 Mitarbeiter des Literaturhauses Berlin, von 2003 bis 2017 dessen Leiter. Für seine einzigartigen Verdienste um die rumänische Literatur wurde er 2020 mit dem Johann- Heinrich-Voß-Preis ausgezeichnet. 2022 erschien sein Gedichtband »Heute Mai und morgen du«.
Rezensionen
»Tatiana T i buleac schreibt schmerzhaft rau und voller Leidenschaft über eine Suche nach dem eigenen Platz in der Welt.«Die Jury des Literaturpreises der Europäischen Union
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Katharina Teutsch dringt vor in eine Welt aus Armut und Gewalt mit dem neuen Roman von Tatiana Tibuleac. Anhand des Waisenkindes Lastotschka erzählt die moldawisch-rumänische Schriftstellerin, wie aus vielen Verlierern der Sowjet-Ära Verlierer des Postsowjetismus wurden. Lastotschka wächst zunächst bei ihrer Ziehmutter Tamara Pawlowna auf, die sie eher als "Arbeitssklavin" behandelt: Auf den Straßen von Chisinau ließ sich mit dem Sammeln von Flaschen vor der Wende noch Geld verdienen, erfahren wir. In der postsowjetischen Ära sind auch die Flaschen wertlos, die Ärmsten der Armen haben nun gar kein Auskommen mehr. Die Lebensnähe, mit der Tibuleac die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse zeichnet, lassen Teutsch über das ein oder andere etwas "dick aufgetragene" Motiv hinwegsehen.