Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Konstanz (Fachbereich Geschichte und Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht die praktischen Konsequenzen der Akteur-Netzwerk-Theorie nach Latour am Beispiel des Gartens als ein Bestandteil der Alltagskultur. Auf diesem Weg werden die wesentlichen Hinweise für die soziologische Forschung im Sinne der ANT entlang illustrativer Bezüge zum Garten aufbereitet. Anschließend werden die Assoziationen des Gartens in den Vordergrund gerückt und in Anlehnung an Latours Versuchsanordnungen Beschreibungen des Gartens als Akteur-Netzwerk vorgenommen. Insgesamt zeigt sich, dass Latours Überlegungen einerseits neue Perspektiven auf den Untersuchungsgegenstand eröffnen und andererseits auch interessante Ansichten eines Themas ermöglichen, da die Nachzeichnung der praktischen Zusammenhänge und Entstehungsgeschichten eine anschaulichere „Erklärung“ liefern als abstrakt und verborgen erklärende Gedankenkonstruktionen. Gärten sind alltäglich. Es besitzt, pachtet und/oder pflegt zwar nicht jedeR einen Garten, doch sind sie Teil des alltäglichen Gesprächs und der alltäglichen Landschaftsansicht. Bei der Fahrt mit dem Zug fährt man des Öfteren an zahlreichen, unter anderem direkt neben den Gleisen befindlichen, Gärten vorbei. Auch entlang der Straßen und Wege sind immer wieder Gärten sichtbar. Mal einzelne und mal unzählige am selben Ort nebeneinander. Sie sind offensichtlicher Bestandteil des Alltagswissens der Menschen, auch wenn die Assoziationen zum Thema Garten bis auf einige „Grundlagen“ etwas unterschiedlicher sein können. Über Jahrtausende sind sie zu einem festen Bestandteil der Alltagskultur geworden, haben sich immer wieder gewandelt und erneuert. In der folgenden Arbeit wird die Frage verfolgt, wie sich die Gärten im menschlichen Alltag eingenistet haben und mit welchen Entitäten sie in Verbindung gebracht wurden und werden. Gärten werden in der Soziologie momentan durchaus thematisiert. Dabei werden sie als Bestandteil eines Lebensstils, eines Lebensgefühls oder einer Gemeinschaft verstanden. Oder sie stellen für Menschen Orte der Selbsthilfe und politischen Organisation dar. Aktuell beschäftigen sich SoziologInnen besonders mit den urbanen Gärten, ihrer Geschichte und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft. Dabei sprechen die AutorInnen jedoch vor allem über die Menschen und wie sie sich mit anderen Gärtnernden, ihrer sozialen Position in der Gesellschaft und den staatlichen Institutionen auseinandersetzen. Die Gärten dienen zwar offensichtlich zum Überleben, zur sozialen