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Ein jeder von uns ist bestens vertraut mit dem nunmehr weltweit verbreiteten gregorianischen Kalender, der durch Reformierung des julianischen Kalenders entstanden ist. Bei beiden Kalendersystemen handelt es sich um reine Sonnenkalender, bei denen der Lauf des Mondes keinerlei Rolle für die Jahreszählung spielt. Doch vor der Einführung der reinen Sonnenkalender benutzten in Europa sowohl Römer, Griechen als auch Gallier und Germanen gebundene Mond- oder Lunisolarkalender, bei denen der Mond der maßgebliche „Jahrzähler“ war. Neben dem gut überlieferten römischen und griechischen…mehr
Ein jeder von uns ist bestens vertraut mit dem nunmehr weltweit verbreiteten gregorianischen Kalender, der durch Reformierung des julianischen Kalenders entstanden ist. Bei beiden Kalendersystemen handelt es sich um reine Sonnenkalender, bei denen der Lauf des Mondes keinerlei Rolle für die Jahreszählung spielt. Doch vor der Einführung der reinen Sonnenkalender benutzten in Europa sowohl Römer, Griechen als auch Gallier und Germanen gebundene Mond- oder Lunisolarkalender, bei denen der Mond der maßgebliche „Jahrzähler“ war. Neben dem gut überlieferten römischen und griechischen Lunisolarkalendern konnte der gallorömische Lunisolarkalender aus den Fragmenten von Coligny und Villards d’Héria weitestgehend rekonstruiert werden. Dieses Buch versucht nun anhand von antiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Literaturquellen die Charakteristika des gebundenen Mondkalenders der Germanen zusammenzustellen. Dieser gebundene Mondkalender hat nicht nur seine Spuren in alten Gesetzbüchern und den mythologischen Überlieferungen der Eddas und Sagas hinterlassen. Er wurde noch lange, d.h. bis in 17. Jahrhundert, parallel zur Berechnung von Jahreskreisfesten benutzt. Diese Jahreskreisfeste im gebundenen Mondjahr bilden nach der Rekonstruktion der Schaltregeln des Lunisolarkalenders der Germanen den zweiten Schwerpunkt des Buches. In Exkursen über die antiken Kalender wird auch auf die Ursprünge von bekannten Festen wie Weihnachten und Ostern eingegangen. Den Abschluss bilden die Festlichkeiten im Rahmen des (inklusiven) neunjährigen Schaltzyklus (Oktaeteris) dieses gebundenen Mondkalenders und der damit verbundene Mythos „Vom Tod König Auns“, der uns als Teil der Ynglingasaga überliefert wurde.
Dr. Andreas E. Zautner ist im letzten Jahrhundert im Thüringischen Hochland geboren worden. In seiner Jugend wurde er von den Gertenschlägen der Hulleweiber und Herrschekloese arg gezeichnet, was in ihm schon recht früh das Interesse an Mythologie weckte. Bereits während seines Medizinstudiums in Jena lernte er den Mond als treuen nächtlichen Begleiter und Wegweiser sehr zu schätzen. Während seiner Promotion über herzinfizierende Viren vertiefte er auch seine Skandinavischsprachkenntinisse durch mannigfachen Besuch von Norwegisch- und Schwedischkursen. Bei den längjährigen Recherchen zu den verschiedenen heidnischen Feiertagen erwies sich abermals der Mond als der entscheidende Richtungsweiser, wie im nun in zweiter Auflage erschienen Sachbuch nachzulesen ist.
Inhaltsangabe
Vorwort zur 1. Auflage 9 Vorwort zur 2. Auflage 11 1. Die Weltmühle dreht sich 13 2. Vorbetrachtungen: Von Nächten, Tagen und Wochen 17 2.1. Die Unterteilung des Tages und der Nacht 18 2.2. Die Woche 20 2.2.1. Die Neun-Nächte-Woche bei den baltischen Völkern 20 2.2.2. Der Nundinalzyklus der Römer 21 2.2.3. Die Sieben-Tage-Woche (Planetenwoche) 22 2.2.4. Die Fünf-Tage Woche bei Färingern und Kelten 27 3. Die Vierteilung des Monats 29 3.1. Exkurs I: Die Unterteilung des Monats bei Etruskern und Römern 33 4. Die Monatsnamen 37 4.1. Die Problematik der zwei Jólmonate 37 4.2. Der Schaltmonat 39 4.3. Die regulären Monate 41 5. Welche Arten von Kalendern gibt es? 57 6. Die germanischen Lunisolarkalender 59 6.1. Der 13-Monats-Kalender der Angeln nach Beda Venerabilis 59 6.2. Der 13-Monats-Kalender der Dänen nach Olaus Wormius 64 6.3. Der färöerische Lunisolarkalender nach Niels Winther 66 6.4. Der isländische oder nordische Wochenkalender 69 7. Das Mit- und Nebeneinander der verschiedenen Kalendersysteme 73 7.1. Exkurs II: Der julianische Kalender, der 25. Dezember und die Wintersonnenwende 73 7.2. Exkurs III: Die gregorianische Kalenderreform oder von der Diskrepanz zwischen Sonnenkalender und Sonne 85 7.3. Vom Mond- zum Lunisolarkalender 89 7.3.1. Die Diskrepanz zwischen Mond- und Sonnenjahr 89 7.3.2. Die Wintersonnwende als solares Fixdatum 91 7.3.3. Exkurs IV: Das Dodekahemeron 93 7.4. Die Schaltregel des germanischen Lunisolarkalenders 96 7.4.1. Die Bedeutung der Differenz zwischen Mond und Sonnenjahr für die Monatsschaltung 96 7.4.2. Winter-, Jól-, und Distingsregeln im mittelalterlichen Schrifttum 99 7.4.2.1. Die Jólmondregel 100 7.4.2.2. Die Distingsregeln 101 7.4.2.4. Der Finnisch-/Saamische Jahreskreis und dessen Schaltregel 105 7.4.2.5. Fazit der Merkregeln zur Bindung des Mondjahres an das Sonnenjahr 108 8. Der Lunisolarkalender in der germanischen Mythologie 109 9. Die Jahreszeiten 113 9.1. Der zweigeteilte Jahreskreis: Winter und Sommer 113 9.2. Der viergeteilte Jahreskreis 113 9.3. Der dreigeteilte Jahreskreis 117 10. Die Hohen Zeiten des germanischen Jahreskreises 121 10.1. Die Sonnenbindung über die beobachtbare Wintersonnenwende 122 10.1.1. Die Mütternacht 122 10.1.2. Das Ende der Polarnacht 124 10.2.1. Das Winternächteopfer 132 10.2.2. Mittwinter 157 10.2.2.1. Die Zwölf Nächte und der Dreizehnte Tag im Wochenkalender 166 10.2.2.1.1. Die Zwölf Nächte im altenglischen Schrifttum 166 10.2.2.1.2. Die Zwölf Nächte im Brauchtum 168 10.2.2.1.3. Der Dreizehnttag auf dem Primstav 169 10.2.2.1.4. Die Zwölf Nächte als Zeit der Ruhe 171 10.2.3. Sommerbeginn im zweigeteilten Jahreskreis 173 10.2.4. Altes Mittsommer – Fahrtage und Brautläufe 179 10.2.5. Archäologische Belege für die Opferfeste an den Quartalstagen 187 10.2.6. Die Termine für Vár-, All- und Herbstding 188 10.3. Festtage außerhalb der Quartalseinteilung des Jahres 191 10.3.1. Þorrablót – Góiblót – Frøblót und das jährliche Disting in Uppsala 191 10.3.2. Spurcalia, alte Fasnacht und Funken 199 10.4. Weniger bedeutsame oder der Quellenlage nach spekulative Jahreskreisfeste 203 10.4.1. Der heilige Herbstmond 203 10.4.2. Schlachtfeste im Blótmond 204 11. „Alle neun Jahre“ – Festlichkeiten im Neunjahreszyklus 205 11.1. Rekonstruktion des Neunjahreszyklus 225 11.1.1. Exkurs V: Der griechisch-attische Kalender 229 11.1.2. Exkurs VI: Die Oktaeteris als Zeitmaß für die Delphischen Spiele 231 12. Wie lange wurde gefeiert? 239 13. Das Neunjahr 243 13.1. Heimdall und die Oktaeteris 243 13.2. Oegirs neun Töchter 246 13.3. Njörds neun Töchter 247 13.4. Odin, Baldr und Draupnir 247 13.5. Hermóðs Helfahrt 248 13.6. Odins Selbstopfer 248 13.7. Grimnir bei König Geirröd 249 13.8. Die neun Kessel des Hymir 250 14. Zusammenfassende Rekonstruktion des gebundenen Mondkalenders 253 Anhang A: Liste der Feiertage des römischen Lunisolarkalenders 266 Anhang B: Liste der Eintragungen auf den Primstab 272 Anhang C: Franks Casket: Ein Schicksalszauber und der Lunisolarkalender 278 Nachwort 317 Danksagung 318 Der Autor 319
Vorwort zur 1. Auflage 9 Vorwort zur 2. Auflage 11 1. Die Weltmühle dreht sich 13 2. Vorbetrachtungen: Von Nächten, Tagen und Wochen 17 2.1. Die Unterteilung des Tages und der Nacht 18 2.2. Die Woche 20 2.2.1. Die Neun-Nächte-Woche bei den baltischen Völkern 20 2.2.2. Der Nundinalzyklus der Römer 21 2.2.3. Die Sieben-Tage-Woche (Planetenwoche) 22 2.2.4. Die Fünf-Tage Woche bei Färingern und Kelten 27 3. Die Vierteilung des Monats 29 3.1. Exkurs I: Die Unterteilung des Monats bei Etruskern und Römern 33 4. Die Monatsnamen 37 4.1. Die Problematik der zwei Jólmonate 37 4.2. Der Schaltmonat 39 4.3. Die regulären Monate 41 5. Welche Arten von Kalendern gibt es? 57 6. Die germanischen Lunisolarkalender 59 6.1. Der 13-Monats-Kalender der Angeln nach Beda Venerabilis 59 6.2. Der 13-Monats-Kalender der Dänen nach Olaus Wormius 64 6.3. Der färöerische Lunisolarkalender nach Niels Winther 66 6.4. Der isländische oder nordische Wochenkalender 69 7. Das Mit- und Nebeneinander der verschiedenen Kalendersysteme 73 7.1. Exkurs II: Der julianische Kalender, der 25. Dezember und die Wintersonnenwende 73 7.2. Exkurs III: Die gregorianische Kalenderreform oder von der Diskrepanz zwischen Sonnenkalender und Sonne 85 7.3. Vom Mond- zum Lunisolarkalender 89 7.3.1. Die Diskrepanz zwischen Mond- und Sonnenjahr 89 7.3.2. Die Wintersonnwende als solares Fixdatum 91 7.3.3. Exkurs IV: Das Dodekahemeron 93 7.4. Die Schaltregel des germanischen Lunisolarkalenders 96 7.4.1. Die Bedeutung der Differenz zwischen Mond und Sonnenjahr für die Monatsschaltung 96 7.4.2. Winter-, Jól-, und Distingsregeln im mittelalterlichen Schrifttum 99 7.4.2.1. Die Jólmondregel 100 7.4.2.2. Die Distingsregeln 101 7.4.2.4. Der Finnisch-/Saamische Jahreskreis und dessen Schaltregel 105 7.4.2.5. Fazit der Merkregeln zur Bindung des Mondjahres an das Sonnenjahr 108 8. Der Lunisolarkalender in der germanischen Mythologie 109 9. Die Jahreszeiten 113 9.1. Der zweigeteilte Jahreskreis: Winter und Sommer 113 9.2. Der viergeteilte Jahreskreis 113 9.3. Der dreigeteilte Jahreskreis 117 10. Die Hohen Zeiten des germanischen Jahreskreises 121 10.1. Die Sonnenbindung über die beobachtbare Wintersonnenwende 122 10.1.1. Die Mütternacht 122 10.1.2. Das Ende der Polarnacht 124 10.2.1. Das Winternächteopfer 132 10.2.2. Mittwinter 157 10.2.2.1. Die Zwölf Nächte und der Dreizehnte Tag im Wochenkalender 166 10.2.2.1.1. Die Zwölf Nächte im altenglischen Schrifttum 166 10.2.2.1.2. Die Zwölf Nächte im Brauchtum 168 10.2.2.1.3. Der Dreizehnttag auf dem Primstav 169 10.2.2.1.4. Die Zwölf Nächte als Zeit der Ruhe 171 10.2.3. Sommerbeginn im zweigeteilten Jahreskreis 173 10.2.4. Altes Mittsommer – Fahrtage und Brautläufe 179 10.2.5. Archäologische Belege für die Opferfeste an den Quartalstagen 187 10.2.6. Die Termine für Vár-, All- und Herbstding 188 10.3. Festtage außerhalb der Quartalseinteilung des Jahres 191 10.3.1. Þorrablót – Góiblót – Frøblót und das jährliche Disting in Uppsala 191 10.3.2. Spurcalia, alte Fasnacht und Funken 199 10.4. Weniger bedeutsame oder der Quellenlage nach spekulative Jahreskreisfeste 203 10.4.1. Der heilige Herbstmond 203 10.4.2. Schlachtfeste im Blótmond 204 11. „Alle neun Jahre“ – Festlichkeiten im Neunjahreszyklus 205 11.1. Rekonstruktion des Neunjahreszyklus 225 11.1.1. Exkurs V: Der griechisch-attische Kalender 229 11.1.2. Exkurs VI: Die Oktaeteris als Zeitmaß für die Delphischen Spiele 231 12. Wie lange wurde gefeiert? 239 13. Das Neunjahr 243 13.1. Heimdall und die Oktaeteris 243 13.2. Oegirs neun Töchter 246 13.3. Njörds neun Töchter 247 13.4. Odin, Baldr und Draupnir 247 13.5. Hermóðs Helfahrt 248 13.6. Odins Selbstopfer 248 13.7. Grimnir bei König Geirröd 249 13.8. Die neun Kessel des Hymir 250 14. Zusammenfassende Rekonstruktion des gebundenen Mondkalenders 253 Anhang A: Liste der Feiertage des römischen Lunisolarkalenders 266 Anhang B: Liste der Eintragungen auf den Primstab 272 Anhang C: Franks Casket: Ein Schicksalszauber und der Lunisolarkalender 278 Nachwort 317 Danksagung 318 Der Autor 319
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