Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine der wohl umstrittenste Hymne von Goethe ist sein Werk "Wandrers Sturmlied", dieses beschäftigt sich nicht nur thematisch, sondern auch strukturell mit dem Begriff des Genius. Was nun in den folgenden Seiten untersucht werden wird, ist das Spiel zwischen Genius und dem "Wandrers Sturmlied" internen lyrischen Ichs, dem Wanderer, sowie die Suche des schöpferischen Wanderers nach noch mehr Schöpfungskraft und auch der Verlauf dieser Suche, und seiner Wanderung. Zuerst werde ich mich generell mit dem Genie Begriff auseinandersetzen, um eine gute Ausgangslage für die Untersuchung von "Wandrers Sturmlied", im Bezug auf den Genius, zu setzen. Danach werde ich mich mit Pindar, einem römischen Dichter beschäftigen, da dieser auch eine weitere wichtige Grundlage für das Sturmlied von Goethe ist, und auch selbst in diesem vorkommen wird. Grundlage ist er hierbei nicht nur thematisch, sondern auch für die Struktur des Werkes. Nachdem die Grundlagen definiert sind, wird eine historische Auseinandersetzung mit dem Werk an sich folgen, sowie die Entstehungsgeschichte von "Wandrers Sturmlied", und die Frage, wie es zu dem Werk kam, wird geklärt werden. Den größten Teil meiner Arbeit, wird die Beschäftigung mit dem Gedicht selbst einnehmen. Zu guter Letzt wird das Fazit folgen, in welchem ich auf meine Untersuchungsthematik erneut eingehe und diese vollende. Das Genie, und das Verständnis von diesem, veränderte sich in den Jahrtausenden stehts, um zu dem zu werden, was es heute ist. Von der Antike bis hinein in den Sturm und Drang unterlag der Genie Begriff verschiedenen Definitionen und fand seine Höchstzeit im Sturm und Drang, oder, wie sie deshalb auch genannt wurde, der Geniezeit. In dieser wurde das selbstschöpferische Bild von besonderen Dichtern etabliert. Selbst etwas Neues zu Schaffen und sich von Regeln, sowie Grenzen loszusagen, war wichtiger Bestandteil des Sturm und Drangs und fand sich wieder in dem Geniebegriff dieser Zeit. Nicht nach Regeln sollen die Künstler arbeiten, sondern sich selbst Regeln schaffen, um selbst schöpferisch tätig sein zu können. Einer, der sogar in der Geniezeit als einer der fähigsten Neuschöpfer angesehen wurde, war Johann Wolfgang von Goethe. Und nach diesem Vorbild schuf er mit seinen Hymnen, einige der bedeutendsten der Geniezeit.