Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 2,0, Universität Stuttgart (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde Armenien von den osmanischen Türken besetzt. Mehr als ein Jahrhundert lang sollte dieses Gebiet als Schlachtfeld dienen, auf dem sich persische und osmanische Armeen gegenüberstanden. Mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches Anfang des 19. Jahrhunderts, unter anderem ausgelöst durch das Erstarken des Identitätsbewusstseins der einzelnen ethnischen und nationalen Minderheiten und dessen endgültigen Zusammenbruch am Anfang des 20. Jahrhunderts, begann in Europa ein Jahrhundert des Völkermords und ein Prozess ungeregelter Staatenbildung, welcher auf dem Balkan noch immer nicht abgeschlossen ist. Bevor 1915 der Völkermord an den Armeniern verübt wurde, hatte diese christliche Minderheit im Osmanischen Reich noch zahlreiche andere Gewalttaten zu überstehen. Es handelte sich hierbei um die Massaker von 1894-1896 und 1909, bei denen eine große Zahl von Armeniern ermordet wurde. Das Ziel dieser Arbeit soll sein, diese Ereignisse und ihre Hintergründe zu beschreiben, wobei zuerst geklärt werden muss, wie sich die Situation der Armenier zu diesem Zeitpunkt im Osmanischen Reich darstellte und welche Vorbedingungen nötig waren, dass solche Massaker überhaupt stattfinden konnten. Im Anschluss daran werden die Massaker selbst betrachtet werden. Hierbei stellt sich die Frage nach der Zahl der ermordeten Armenier, die nicht unumstritten ist.