Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Region: Sonstige Staaten, Note: 1,6, Universität Potsdam (Internationale Beziehungen), Veranstaltung: Die OSZE, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Kaukasus: Geografisch erscheint er als weitläufige, massiv aufragende Gebirgskette. Kulturhistorisch wirkte er über Jahrhunderte als natürliche Trennlinie zwischen den Kontinenten Europa und Asien. Weltpolitisch bezeichnet der Kaukasus mehr denn je eine äußerst brisante Krisenregion. Spätestens mit den allabendlichen blutigen Bildern von Russlands Krieg in Tschetschenien fand die Region auch als tagespolitische Meldung Einzug in unsere Wohnstuben. Die Zunahme an Medienberichten über den Kaukasus erklärt sich mittlerweile jedoch nicht mehr nur durch Kriege, Krisen und Konflikte, sondern zusehends durch eine wachsende politische und ökonomische Kooperation mit den jungen postsowjetischen Staatengebilden. Im Kontext der voranschreitenden EU-Osterweiterung - erkennbar am nahenden, just beschlossenen Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Januar 2007 - verfolgt die größer werdende Union eine Ausdehnung ihrer Nachbarschaftspolitik.1 Analog zum Wachsen der EU Richtung Osten wächst derweil auch die internationale Rolle der neuen Kaukasus- Republiken. Auch die kaum mehr zu überschauende wissenschaftlichen Rezeption verweist auf die Bedeutungszunahme dieser besonderen Region zwischen Europa, Asien und dem Nahen Osten. Der Zerfall der Sowjetunion führte zu einer Neubelebung des wissenschaftlichen Interesses an den jungen Staaten des Kaukasus. Vor dem Hintergrund von Nationbuilding- Prozessen, politischer und ökonomischer Transition sowie den aufflammenden militärischen Konflikten manifestierten sich komplexe Phänomene. Die Stichworte sind: Nationalismus, Ethnogenese und soziokultureller Wandel. Im Kaukasus sind diese Phänomene besonders deutlich profiliert, nicht zuletzt durch die einzigartige politische und ethnische Heterogenität der gesamten Region. == 1 Die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) verfolgt als strategisches Programm die Schaffung eines "Rings stabiler, befreundeter Staaten" um die EU herum. Den Ländern ohne eine Beitrittsperspektive sollen durch eine stärkere Anbindung an die EU, Anreize zur Modernisierung ihrer Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gegeben werden.
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