Julya Rabinowichs Roman handelt von Medina, einer starken Heldin auf dem Weg zu sich selbst in Verbindung mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ihre Familie, die Krieg und Flucht aus einem ungenannten Land hinter sich hat, ist nun ohne Vater in Deutschland angekommen und versucht, einen
neuen Halt und ein neues Zuhause zu finden. Mutter, Tante, Oma, kleiner Bruder versuchen gemeinsam mit…mehrJulya Rabinowichs Roman handelt von Medina, einer starken Heldin auf dem Weg zu sich selbst in Verbindung mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ihre Familie, die Krieg und Flucht aus einem ungenannten Land hinter sich hat, ist nun ohne Vater in Deutschland angekommen und versucht, einen neuen Halt und ein neues Zuhause zu finden. Mutter, Tante, Oma, kleiner Bruder versuchen gemeinsam mit Madina den Neuanfang, bewältigen die Vergangenheit aber jeweils anders und mit unterschiedlichen Zielsetzungen mithilfe von Therapeuten, Lehrern, Freunden und auch Bekannten aus der alten Heimat. Immer wieder taucht die Sehnsucht auf und Amina, die geheimnisvolle, schöne Schwester der Mutter und Medina machen sich auf die Suche nach dem Vater und der Vergangenheit. Amina öffnet sich nur wenig und ihre Motive bleiben vorerst unklar, warum sie in das ehemalige Kriegsgebiet fährt, was sie von der neuen Familie ihres verstorbenen Vaters erwartet, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt.
Sprachlich ein Kunstwerk, ein berührender Text, voller sprachlicher Schönheit, ungewöhnlicher Metaphern, dicht, poetisch und auch wieder umgangssprachlich mit knappen Sätzen und direkten Aussagen. Die Sehnsucht der Menschen nach Frieden, Normalität, Anerkennung und Toleranz wird immer wieder deutlich und dem Leser wird vor Augen geführt, welche Schicksalsschläge, Traumata, Unsicherheiten, existentielle Sorgen und einschneidende Erlebnisse die Menschen mit Fluchterfahrungen mit sich tragen, sie prägen und welche Schwierigkeiten entstehen können.
„Der Geruch von Ruß und Rosen“ ist ein großartiger Roman, der mich immer wieder sehr bewegt hat. Ich wünsche Madina alles Gute auf ihrem weiteren Weg, für ihr Studium, für ihre Träume und ihr weites, mutiges Herz!
Voller Empathie habe ich die junge Protagonistin begleitet, zurück in die alte, zerstörte Heimat, vor neue Herausforderungen gestellt, alte Geheimnisse und Tabus entwirrend, ungeahnte Konflikte bewältigend - ein großartiger Charakter auf der Suche nach Sinn und Wachstum. Die sensible, kluge Lektüre kann uns zum Nachdenken anregen und Toleranz, Offenheit, Menschenliebe fördern und im Idealfall helfen, die eigene Position zu überdenken und das eigene Verhalten zu reflektieren.