Ziel dieses Buches ist es, auf das Thema "Männer als Opfer" von häuslicher Gewalt aufmerksam zu machen und so letztlich auch zu einer Enttabuisierung beizutragen. Das weithin verbreitete Klischee "Mann als Täter" und "Frau als Opfer" soll wissenschaftlich fundiert aufgebrochen werden. Als Einstieg dient die Erläuterung von Ursachen und Folgen häuslicher Gewalt, die für betroffene Männer häufig eine "doppelte Opferrolle" mit sich bringen: Sie sind Opfer der erlebten Gewalt und Opfer der gesellschaftlich vorherrschenden Rollenbilder und -erwartungen. Wie weit häusliche Gewalt gegen Männer verbreitet ist, wird anhand des aktuellen Forschungsstandes sowie mittels Statistiken aus Beratungsstellen eruiert. Darüber hinaus diskutiert die Autorin, ob bei Gewalt in einer Partnerschaft überhaupt von "dem Täter" und "dem Opfer" gesprochen werden kann. Neben gesetzlichen Schutzmaßnahmen und politischen Interventionen zeigt die Autorin aktuelle Hilfe- und Beratungsangebote wie sogenannte "Männerhäuser" auf und weist auf die Spezifika bei der Beratung männlicher Opfer hin. Abschließend werden Mängel im Hilfesystem aufgedeckt und Handlungsempfehlungen für eine bedarfsgerechtere Ausgestaltung gegeben.
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