Nach den vorangegangenen Abenteuern in Südamerika und in den Tiefen des Meeres, verschlägt es die Weltensucher rund um Carl Friedrich von Humboldt nun auf den schwarzen Kontinent Afrika.
Der Grund dafür ist die mysteriöse Veränderung im Wesen Richard Bellheims, einem alten Studienkollegen
Humboldts, der nach seiner Forschungsreise auf den Spuren des untergegangenen Volks der Tellem nicht mehr…mehrNach den vorangegangenen Abenteuern in Südamerika und in den Tiefen des Meeres, verschlägt es die Weltensucher rund um Carl Friedrich von Humboldt nun auf den schwarzen Kontinent Afrika.
Der Grund dafür ist die mysteriöse Veränderung im Wesen Richard Bellheims, einem alten Studienkollegen Humboldts, der nach seiner Forschungsreise auf den Spuren des untergegangenen Volks der Tellem nicht mehr wiederzuerkennen ist. Er verhält sich äußerst seltsam, isst scheinbar Glas und erkennt seine alten Freunde nicht mehr. Als es am Silvesterabend im Hause Bellheims zu einem unheimlichen Schicksalsschlag kommt, weiß Humboldt, dass seine Reise unabdingbar ist und Bellheims Schicksal möglicherweise eine Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellt.
Nur kurze Zeit später befinden sich die Weltensucher an Bord ihres Luftschiffs Pachacútec und steuern neuen Abenteuern entgegen, immer auf der Spur von ungelösten Rätseln und großen Herausforderungen. Auf ihrer Reise treffen sie auf alte Freunde, neue Feinde und so manches Mal stehen sich die Forscher bei der Lösung ihrer Probleme auch selbst im Weg...
Eigene Meinung:
Mit Thiemeyers Büchern rund um die Weltensucher geht es mir wie mit einer Tafel Schokolade oder einer Tüte Chips: irgendwann blättere ich die letzte Seite um und denke ganz perplex, wie schon vorbei? Die Abenteuer von Carl Friedrich von Humboldt und seinen Gefährten üben einen erhöhten Suchtfaktor aus. Die Mischung aus Abenteuer, Spannung, historischen Hintergründen und einer kleinen Prise Fantastik lässt jedes Leserherz höher schlagen, dass früher als Kind Opas Karl May Sammlung verschlungen oder zum x-ten Mal die Verfilmungen von Jules Verne im Fernsehen verfolgt hat. Die Altersempfehlung des Verlages kann man getrost vergessen. Thomas Thiemeyer schafft mit seinem Einfallsreichtum und seiner hervorragenden Recherche abenteuerliche Weltreisen auf dem Papier, die man auch noch voller Faszination liest, wenn man wie ich ganz knapp dem Teenageralter entwachsen ist ;)
Im Gegensatz zum Abenteuer "Der Palast des Poseidon" standen für mich dieses Mal nicht Überraschungsmomente und unterschwelliges Grauen im Vordergrund, sondern insbesondere die Charakterentwicklung der liebgewonnenen Helden. So hielten die Entwicklung und die Auflösung des "gläsernen Fluches" zwar keine allzu großen Überraschungen für mich bereit, aber ich war gefesselt von dem Verhalten der Protagonisten untereinander. Von Humboldt ist nicht mehr der unnahbare Wissenschaftler und Denker aus den beiden ersten Abenteuern, sondern zeigt viel mehr Gefühl wie früher. Allerdings führen zwischenmenschliche Gefühle dazu, dass es schon bald mit der Gesundheit eines Teammitglieds nicht mehr zum Besten steht. Kommen neben Kopfentscheidungen Gefühle, Missverständnisse und persönlicher Ärger ins Spiel, werden Entscheidungen eben nicht mehr nur aus Vernunftgründen getroffen und einiges was zwischen den Weltensuchern ungesagt oder unverstanden bleibt, treiben die Entwicklungen in eine negative und gefährliche Richtung.
Neben dem Wiederlesen mit den fünf Abenteurern Carl Friedrich von Humboldt, Eliza, Oskar, Charlotte und der süßen Kiwidame Wilma, hat es mich besonders gefreut, dass Thomas Thiemeyer mit dem Reporter Max Pepper und dem Fotografen Harry Boswell zwei weitere alte Bekannte an dem neuen Abenteuer teilhaben lässt. Dazu kommt ein neuer Bösewicht, der sich dieses Mal allerdings mehr durch Brutalität und Gier als durch Raffinesse auszeichnet, neue faszinierende Nebencharaktere und für die weiblichen Leser auch etwas fürs Herz, inklusive einer Entwicklung die einen den Folgebänden entgegenfiebern lassen ;)
Mein heimlicher Star war wieder einmal Wilma, die mit ihrer neugierigen und manchmal dickköpfigen Art zeitweise an ein kleines Kind erinnert und parallel zu einem "großen" Paar in dieser Geschichte eine kleine Liebesgeschichte erleben darf.
Fazit:
Durch den erhöhten Suchtfaktor ein ebenso kurzer - aber intensiver - Genuss wie eine Tafel Schokolade!