Darstellungen des Dionysos und seines Kreises zieren zu Tausenden die bemalte Feinkeramik aus dem klassischen Athen. Die Studie unternimmt eine umfassende Deutung dieser außerordentlich wandelbaren Bildwelt und geht insbesondere der Frage nach, welche Funktion sie für ihre Betrachter im Kontext des Trinkgelages erfüllte, für das ein Großteil der Gefäße gefertigt war. Nach Klärung der quellenkritischen Voraussetzungen werden abschnittsweise zentrale Problemfelder behandelt: die Konstruktion von Körperbildern und Geschlechterrollen; das Verhältnis der Bilder zum Bühnenwesen; die soziale Funktion von Mythenbildern; das komische Potential der Satyrfigur; das Spannungsverhältnis von Bild, Bildträger und dionysischem Ritual. Gemessen an der literarischen Überlieferung betonen die Darstellungen die freudvolle Dimension des Gottes. Dies gilt namentlich für die vielen allegorischen, parodistischen oder utopischen Bildfindugen, die den Sinnhorizont dieser Ikonographie weit über die zuletzt stark betonten Deutungsparadigmen von Identität und sozialer Norm hinaus ausdehnen. Zugleich wird nachvollziehbar, wie das Bildergeschirr in die kommunikativen Prozesse des Trinkgelages hineinwirkt und aktiv zu diesem komplexen sozialen Ritual beiträgt.
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"Die Untersuchung wird dem eingangs geäußerten Anspruch, den sinnhaften Bezügen zwischen Gefäßen und ihrem Bildschmuck im Kontext ihrer Nutzung im Rahmen des Symposions nachzugehen, in vollem Umfang gerecht. Das Buch überzeugt auch aufgrund der sorgfältigen und vielschichtigen Durchführung der Untersuchung, die H[einmann].s profunde Kenntnis der attischen Bildwelt sowie der antiken Literatur und der Mythologie deutlich vor Augen führt, auch aufgrund der guten Bebilderung, seiner guten Redaktion und nicht zuletzt seiner sprachlichen Eloquenz."
Veronika Sossau in: Anzeiger für die Altertumswissenschaft, LXIX. Band, Juli/Oktober 2016, 3./4. Heft: 194-200
"It is a finely documented, exquisitely presented and stimulating book that will bring delight to scholars working in the field of Athenian vase-painting and to those interested more generally in images as a Kommunikationsmedium."
Diana Rodriguer Perez in: Journal of Greek Archaeology 2 (2017), 413-419
"...Das Hauptverdienst der Arbeit besteht darin, den vielfältigen Interdependenzen zwischen Bild, Gefäß und Betrachter auf unterschiedlichen Ebenen nachzuspüren und darauf aufbauend die mannigfachen Möglichkeiten der konzeptuellen wie performativen Einbindung des Gelagegeschirrs in die kulturelle Praxis des Symposions zu rekonstruieren. [...] Heinemann hat hier nicht nur eine Studie zu dionysischen Gelageszenen vorgelegt, sondern auch ein Manifest gegen lakonische Nüchternheit im Wissenschaftsbetrieb."
Viktoria Räuchle in: Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 20 (2017) 1011-1017
Veronika Sossau in: Anzeiger für die Altertumswissenschaft, LXIX. Band, Juli/Oktober 2016, 3./4. Heft: 194-200
"It is a finely documented, exquisitely presented and stimulating book that will bring delight to scholars working in the field of Athenian vase-painting and to those interested more generally in images as a Kommunikationsmedium."
Diana Rodriguer Perez in: Journal of Greek Archaeology 2 (2017), 413-419
"...Das Hauptverdienst der Arbeit besteht darin, den vielfältigen Interdependenzen zwischen Bild, Gefäß und Betrachter auf unterschiedlichen Ebenen nachzuspüren und darauf aufbauend die mannigfachen Möglichkeiten der konzeptuellen wie performativen Einbindung des Gelagegeschirrs in die kulturelle Praxis des Symposions zu rekonstruieren. [...] Heinemann hat hier nicht nur eine Studie zu dionysischen Gelageszenen vorgelegt, sondern auch ein Manifest gegen lakonische Nüchternheit im Wissenschaftsbetrieb."
Viktoria Räuchle in: Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 20 (2017) 1011-1017