Der Gott des Waldes, Roman von Liz Moore, EBook. C.H. Beck Verlag
Ein literarischer Thriller
1975, Aus einem Feriencamp verschwindet ein 13jähriges Mädchen. Es trifft die Familie Van Laar, erneut. Denn schon 1961 ist der Sohn der Familie verschwunden. Peter genannt Bear wurde niemals gefunden, der
reichen und einflussreichen Familie lebt seit Generationen in den Adirondack Mountains und ist…mehrDer Gott des Waldes, Roman von Liz Moore, EBook. C.H. Beck Verlag
Ein literarischer Thriller
1975, Aus einem Feriencamp verschwindet ein 13jähriges Mädchen. Es trifft die Familie Van Laar, erneut. Denn schon 1961 ist der Sohn der Familie verschwunden. Peter genannt Bear wurde niemals gefunden, der reichen und einflussreichen Familie lebt seit Generationen in den Adirondack Mountains und ist Sponsor des Sommercamps. Manche sagen, das Verschwinden der Kinder kann kein Zufall sein. Manche sagen die beiden Fälle haben nichts miteinander zu tun.
Das Buch teilt sich in sieben Abschnitte, die Kapitel darin, zum Teil sehr kurz, sind mit den Namen der Personen überschrieben aus deren Sicht das Kapitel erzählt wird. Verschiedene Zeitebenen werden durch Jahreszahlen markiert. Der gesamte Überblick, von Personen und Zeiten war jederzeit gewährleistet. Deshalb konnte ich trotz der Zeitenwechsel und der Sichtweise vieler Personen stets dem Plot folgen. Der Roman besticht durch ausgefeilte Dialoge. Der Wechsel zwischen Spannung der flüssig geschriebenen Szenen und die Entspannung der erzählerischen Sequenzen ist gut gewählt. Ich mag kurze Kapitel und schnelle Perspektivenwechsel durchaus, denn diese sorgen meist für ein hohes Lesetempo. Es war für mich schwer das Buch aus der Hand zu legen, ab dem letzten Drittel schier unmöglich. Die Dramatik war kaum noch zu überbieten.
Das Setting ist hervorragend beschrieben, die Faszination dieser einzigartigen Natur ist in jedem Satz greifbar. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin ihre Figuren in die Handlung integriert hat, so authentisch glaubhaft, dass man meint, genauso wäre es auch passiert. Alle Figuren sind tief charakterisiert, ich hatte das Gefühl sie gut zu kennen. Manchmal war es auch des Guten zu viel, einige Details hätte ich nicht gebraucht. Dennoch ist der Leser ist ganz nah dran am Geschehen. Eine ganz besonders interessante Figur für mich war Alice, die Mutter der Kinder, die durch das Verschwinden ihres Sohnes zerbrochen ist, durch Alkohol und Tabletten betäubt, vegetiert sie nur noch dahin. Ganz besonders unangenehm die beiden Peter, die meinen, dass ihr Geld und Einfluss die Welt regiert. Die guten und die schlechten Menschen darum herum, sie alle waren wichtig für die Geschichte. Am besten jedoch fand ich die starken Frauen. T.J., Barbara und ganz besonders die taffe Ermittlerin Judyta.
Die Spannung war schon zum Einstieg hoch und hat sich gesteigert, bis zum unvorhersehbaren Ende. Klug konstruiert führte mich die Autorin immer wieder auf die falsche Fährte. Glaubhafte Plottwists konnten mich veranlassen, dass ich immer wieder eine andere Figur verdächtigte.
Insgesamt habe ich mich hervorragend unterhalten gefühlt, und es hat viel Spaß gemacht das Buch zu lesen. Eine Leseempfehlung für die Leser die gut durchdachte Thriller mit ungeahnten Wendungen und literarischen Szenen mögen und dazu von mir 5 Sterne.