Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Universität Mannheim (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Griechisch-Türkische Krieg, der im Rahmen des Türkischen Unabhängigkeitskrieges vom Mai 1919 bis zum Oktober 1922 in Anatolien wütete, veränderte die Situation in der Türkei nach dem Ende des Ersten Weltkriegs grundlegend. Erstaunlich für die Entstehung und den Verlauf des Krieges war, dass die siegreichen Großmächte ihm, der den Großteil der alliierten Nachkriegsplanung für den Nahen Osten vernichtete, fast tatenlos zugesehen hatten. Die militärische Situation während des Krieges und die geringe Zahl der Kriegsteilnehmer deckten sich allerdings keineswegs mit der regen diplomatischen Aktivität. Denn dem Krieg gingen zahlreiche Konferenzen und diplomatische Spitzentreffen in Paris, London und anderen Großstädten Europas voran und begleiteten ihn. Die Großmächte schienen durch diesen "Zirkus" also doch eine gewisse Rolle in der Entstehung und im Verlauf des Krieges gespielt zu haben. Die Frage die diese Arbeit beschäftigt ist, welche? Das herauszufinden soll Aufgabe dieser Untersuchung sein und es soll gezeigt werden, dass der Griechisch-Türkische Krieg vom ersten Schuss an nicht zwischenstaatlichen, sondern internationalem Charakters war. Gleichzeitig soll bewiesen werden, dass nicht allein die Handlungen der Regierungen und Generalstäbe in Athen und Ankara für die Entstehung und den Ausgang des Krieges verantwortlich waren, sondern im besonderen Maße die Entscheidungen Londons, Paris, Roms und Washingtons. Zu diesem Zweck müssen die diplomatischen Positionen der Großmächte zu den Regierungen in Athen und Ankara einzeln betrachtet werden. Der analytische Blick darf sich dabei aber nicht allein auf die westlichen Großmächte beschränken, sondern muss sich vielmehr um die erstarkende Sowjetunion erweitern, denn sie musste als territorialer Nachbar der Türkei und ideologischer Feind des Westens eine Schlüsselrolle einnehmen.
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