Große Bauvorhaben wie der Gotthardtunnel, der Suezkanal oder wie hier der Panamakanal, ziehen Abenteurer, Glücksritter und Verzweifelte an, die sich Arbeit und ein besserer Leben erhoffen. Nicht immer erfüllen sich die Erwartungen. Daher war ich sehr gespannt, wie das Thema umgesetzt
würde.
Gleich vorweg, der Bau rund 82 km langen Wasserstraße, die derzeit durch Trumps Allmachtsfantasien wieder…mehrGroße Bauvorhaben wie der Gotthardtunnel, der Suezkanal oder wie hier der Panamakanal, ziehen Abenteurer, Glücksritter und Verzweifelte an, die sich Arbeit und ein besserer Leben erhoffen. Nicht immer erfüllen sich die Erwartungen. Daher war ich sehr gespannt, wie das Thema umgesetzt würde.
Gleich vorweg, der Bau rund 82 km langen Wasserstraße, die derzeit durch Trumps Allmachtsfantasien wieder in aller Munde ist, wird meiner Meinung nach, nur am Rande berührt. Vielmehr legt Autorin Cristina Henriquez ihren Fokus auf mehrere Personen, die direkt und indirekt mit der Baustelle zu tun haben. Da ist zum Einen Omar, der Sohn eines Fischers, der im Morast arbeitet oder der Arzt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Malaria auszurotten zu wollen und andererseits die beiden Frauen Lucille und Ada, die ihrem Schicksal aus Armut und gesellschaftlichen Konventionen kaum entrinnen können.
Anders als ich es von historischen Romanen rund um Großbaustellen kenne, gibt es kaum technische Detail zum Kanalbau, was mich ein wenig enttäuscht zurücklässt. Die Lebensgeschichten der Protagonistinnen und Protagonisten könnte überall spielen. Vorrangig wird der mühsame Alltag beschrieben, die Teilung der Gesellschaft in Besitzende und Mittellose sowie die untergeordnete Rolle der Frauen. Wie tief der Riss, der durch die Gesellschaft geht, zeigt die Episode als Ada Medikamente für ihre kranke Arbeitgeberin holen will und diese zunächst nicht erhält, weil sie als Arme erkennbar und als „Silberne“ nicht bedient wird.
Der Schreibstil ist gut zu lesen. Allerdings habe ich mich mit keinem der Charaktere so richtig anfreunden können. Gut herausgearbeitet ist der Konflikt zwischen Mittel- und Nordamerika herausgearbeitet sowie die Absiedlung ganzer Dörfer. Das kenne ich allerdings aus zahlreichen Geschichten von großen Bauvorhaben wie z.B. Stauseen in der Schweiz oder Italien.
Das Cover und der Titel sind gut gewählt. Vor allem der Titel kann mehrfach interpretiert werden. Der Riss in der Erdkruste, der zwei Meere miteinander verbindet, gleichzeitig aber die Gräben zwischen Mittel- und Nordamerika aufzeigt oder auch für die Spaltung der Gesellschaft steht.
Fazit:
Ein Roman, von dem ich etwas anderes erwartet habe, weshalb er nur 3 Sterne erhält.