Bettina Görings Auseinandersetzung mit ihrer dunklen Familiengeschichte und dem verbrecherischen Erbe Ihres Großonkels, Reichsmarschall Hermann Göring Bettina Görings Name ist ihr Schicksal. Als Großnichte von Reichsmarschall Hermann Göring wächst sie im Schatten seiner Verbrechen auf. Früh rebelliert sie und entflieht der bedrückenden Verbindung in die Welt der Hippies und Freigeister. Doch weder in der linken Kommune noch im Aschram in Poona kann sie ihrer Vergangenheit entkommen. Sie erkennt, dass auch sie falschen Führern hinterhergelaufen ist und dass allein die Auseinandersetzung mit der dunklen Seite ihrer Familie sie befreien kann. Bettina Göring gewährt einen sehr persönlichen Einblick in die Geschichte ihrer Familie und legt ein mutiges Zeugnis ab über den Umgang mit ihrem schwierigen Erbe. Dieses Buch legt den Finger in die Wunde der deutschen Erinnerungskultur - und wird dabei aus einer persönlichen und erlebbaren Perspektive erzählt. Es ergründet die Frage, wie sich der Schatten unserer deutschen Vergangenheit bis heute auf uns auswirkt und damit gleichzeitig die Sinnfrage einer ganzen Generation in den Fokus.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Von Anfang an ist die biografisch grundierte Dringlichkeit spürbar, die hinter diesem Buch steckt, so Rezensentin Verena Harzer. Bettina Göring setzt sich darin mit ihrem Onkel Hermann Göring auseinander, dessen Schlüsselrolle im Naziregime in ihrer Familie lange verdrängt worden sei. Das von Göring gemeinsam mit Melissa Müller verfasste Buch spannt laut Harzer einen weiten Bogen, die Familiengeschichte wird bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgt, aber auch das Leben der Autorin, das sie unter anderem nach Thailand und zur Bhagwan-Sekte führte, wird aufgearbeitet. Durchaus fordernd ist das bisweilen, lernen wir, auch weil die manisch anmutende Prosa oftmals Zeitsprünge unternimmt. Eine lohnende Lektüre ist das für die Rezensentin dennoch, auch weil beim Thema Vergangenheitsbewältigung in Deutschland die eigene Familie oft ausgespart bleibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Es ist wichtig, dass es dieses Buch gibt." taz, die tageszeitung 20240208