Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: Die europäische Eroberung und Kolonialisierung des amerikanischen Doppelkontinents hatte auch immense Auswirkungen auf einen anderen Erdteil, nämlich auf Afrika. Durch die sich etablierende Wirtschaftsform der Plantage mit einem hohen Arbeiterpotential und dem Aussterben großer Teile der indigenen amerikanischen Bevölkerung wurden über Jahrhunderte Millionen von Schwarzafrikanern nach Amerika verschifft und dort als Sklaven ausgebeutet. In Folge entwickelte sich der so genannte Transatlantische Dreieckshandel, bei welchem Waren von Europa nach Afrika, von Afrika nach Amerika und schließlich von Amerika wieder nach Europa verschifft wurden. Die Schiffe waren dabei nie leer, tauschten eine Ware gegen die andere und kamen schließlich mit Waren aus Amerika in Europa an und verkauften diese dort für einen großen Gewinn. Abbildung 1 im Anhang (ist in Downloaddatei enthalten) verdeutlicht das System des Dreieckshandels. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Station Afrika dieses transatlantischen Wirtschaftssystems. Insgesamt kamen Schätzungen zu Folge mindestens 10 Millionen Schwarzafrikaner an der Westküste im Zeitraum zwischen 1451 und 1870 versklavt. Die europäischen Händler führten aber nur in einigen Fällen selbst Vorstöße in das Landesinnere, sondern blieben an der Küste. Das Fangen der zukünftigen Sklaven wurde nicht von ihnen selbst, sondern von afrikanischen Mittelsmännern durchgeführt. Diese erhielten im Austausch für die Sklaven Waren aus Europa, insbesondere Waffen, Tabak, Schnaps oder Schmuck. Afrikaner selbst waren also durchaus in den Transatlantischen Sklavenhandel involviert. Die zentrale Frage dieser Arbeit wird deswegen sein, wie dieser Handel mit afrikanischen Mittelsmännern zustande kam, wie er ablief und welche Auswirkungen er für die betroffenen Gebiete hatte. Dabei soll zunächst die afrikanischen Staats- und Machtstrukturen vor dem Transatlantischen Handel beschrieben werden. Anschließend wird auf das eigentliche Tauschgeschäft eingegangen. Da sämtliche schriftliche Quellen von Europäern verfasst wurden, bleibt abzuwarten, wie sehr die Motive der afrikanischen Handelspartner zu eruieren ist. Genauer kann man jedoch über die Tauschwaren an und für sich sagen. Ebenso lässt sich über die Auswirkungen des Handels auf die afrikanische Gesellschaft, insbesondere auf die machtpolitischen Gegebenheiten feststellen. Dies sollte auch der letzte Punkt dieser Arbeit vor einem abrundenden Fazit sein. [...]
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