Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Medizin - Geschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: In "Buddenbrooks" von Thomas Mann wird die Geschichte einer Lübecker Großkaufmannsfamilie über vier Generationen von 1835 bis 1877 geschildert. Zu den Nebenfiguren der Romanhandlung gehören die Hausärzte der Familie: Doktor Grabow und sein Nachfolger Doktor Langhals. Das Wirken dieser beiden Ärzte steht im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen. Thomas Mann verarbeitet in Buddenbrooks nicht etwa Krankengeschichten zu einem Roman, vielmehr gestaltet er einen über mehr als vier Jahrzehnte reichenden Familienroman mit zahlreichen daran beteiligten Personen. Deren Befindlichkeitsstörungen, Leidensgeschichten, Krankheiten, insbesondere solche, die zum Tode führen, beschreibt der Autor eingehend, teilweise bis hin zu einzelnen Symptomen genau. Kein Detail ist hier erfunden, alles ist irgendwo erlebt, verbürgt, durch intensive Studien angeeignet. So ermöglicht der Romantext fast nebenbei Einblicke in gesundheitliche Probleme dieser Menschen und die ärztliche Realität im neunzehnten Jahrhundert. Im ersten Teil der Abhandlung werden die Sterbefälle dargestellt und hier und da aus heutiger Sicht kommentiert. In einem zweiten Abschnitt werden Aspekte der Medizin und des ärztlichen Wirkens im 19. Jahrhundert, soweit sie im Roman aufscheinen, geschildert und gegebenenfalls aktuell beleuchtet. Schließlich werden zwei lebenslange Krankengeschichten ausgebreitet, die des kleinen Hanno, der sechzehnjährig stirbt, und die seines Onkels Christian, dessen Leiden ihn am Ende in eine psychiatrische Anstalt bringt. Die Darstellung erfolgt soweit möglich in enger Anlehnung an den Originaltext. Am Ende erfolgt eine Einordnung in die medizinhistorischen Gegebenheiten.
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