Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich mich mit dem Leben des heiligen Franz Xaver auseinandersetzen und die wichtigsten Merkmale der Geschichte der Jesuiten herausarbeiten. Ziel ist es herauszufinden, inwieweit der Jesuit Franz Xaver durch seine Missionsarbeit kulturelle Räume erobert und dabei kulturelle Grenzen verschoben hat. Vor allem jedoch möchte ich mich mit der von Franz Xaver maßgeblich betriebenen jesuitischen Mission beschäftigen, über die wir durch seine Briefe viel erfahren können. Neben dem heiligen Ignatius von Loyola (1491 – 1556) war keine andere Figur so prägend für die Jesuiten wie der heilige Franz Xaver (1506 – 1552). So war es zwar Ignatius von Loyola, der die Jesuiten im Jahr 1534 in Paris gründete, aber sein Vertrauter Franz Xaver trug durch die Mission in Ostasien maßgeblich zur weltweiten Verbreitung der Jesuiten bei. Prägend waren nicht zuletzt seine Briefe, die 1545 erstmals gedruckt wurden und in Europa bei vielen Menschen Begeisterung für die christliche Mission weckten. Mit der christlichen Mission – nicht nur in Ostasien – wurden kulturelle Räume erschlossen und Grenzen verschoben. Sie ist ein wichtiger Faktor der europäischen Expansion, da mit ihr auch westliche Werte und Überzeugungen auf anderen Teilen der Welt Einzug hielten. Bis heute ist die jesuitische Mission Vorbild und prägend für andere christliche Missionen, die ihr noch folgen sollten. Um das Wesen der jesuitischen Mission zu verstehen, muss man den heiligen Franz Xaver verstehen. Seine Person ist eng mit den Jesuiten und dem damit verbundenen Lebensstil verbunden. Franz Xaver gilt zusammen mit Peter Faber (1506 – 1546) und anderen als Mitbegründer der Jesuiten. Er wurde 1506 im ehemaligen Königreich Navarra geboren. Sein Missionseifer war prägend für seine Zeit, die in Europa wiederum von Martin Luther und der Reformation geprägt war. Mit dem Aufkommen der Jesuiten trat in der Kirchengeschichte ein neuer Orden auf, der ganz anders war. So verpflichteten sich die Jesuiten zwar wie viele andere Orden auch zu Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam – noch dazu zu besonderer Treue zum Papst –, lehnten es aber gleichzeitig ab, Ordenskleidung zu tragen und ein gemeinsames Chorgebet zu feiern. Besonders herausragend war die gute Bildung der Jesuiten, die sie für sich selbst einforderten, aber bspw. durch die Errichtung von Schulen auch an andere Menschen weitergaben.