Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 2,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Kolonialkrieg gegen die Herero in den Jahren 1904-1908 stellt ohne Zweifel sowohl einen Höhepunkt der deutschen Kriegsgeschichte als auch der deutschen Kolonialgeschichte dar. In keinem anderen Krieg zuvor spielte der Begriff der "Vernichtung" eine derart große Rolle, wie im Herero Krieg. Während der Völkermordcharakter des Krieges in der Geschichtswissenschaft weitestgehend unbestritten ist und durch zahlreiche Forschungen bestätigt wurde, wird vor allem die Theorie, dass der Herero-Krieg sich als Vorbote der Schrecken von 1933 bis 1945 verstehen lässt, in der Geschichtswissenschaft nach wie vor stark diskutiert. Im Rahmen dieser Arbeit soll dieser These nun explizit nachgegangen werden. Die weitreichenden und menschenverachtenden Massaker, die deutsche Truppen an den Herero verübten, unterschieden sich in ihrer Grausamkeit und in ihrem Vernichtungsdrang in hohem Maße von dem, was aus den bis dahin durchgeführten neuzeitlichen Kriegen der Deutschen bekannt war. Nicht umsonst haben zahlreiche namhafte Historiker und Historikerinnen den Krieg gegen die Herero daher als ersten deutschen Genozid bezeichnet.
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