Durch das wunderschöne Cover bin ich auf den Debütroman von Ira Laudin gestoßen. Es handelt sich um einen Liebesroman, der auf zwei Zeitebenen spielt, direkt nach Kriegsende in den 1940er Jahren und in den 1980er Jahren.
Wuppertal 1945: Nachdem die 12jährige Lissi nach einem Bombenanschlag ihre
Mutter verloren hat, wird sie von ihrer Tante Helene in deren Wohnung auf dem Ölberg aufgenommen.…mehrDurch das wunderschöne Cover bin ich auf den Debütroman von Ira Laudin gestoßen. Es handelt sich um einen Liebesroman, der auf zwei Zeitebenen spielt, direkt nach Kriegsende in den 1940er Jahren und in den 1980er Jahren.
Wuppertal 1945: Nachdem die 12jährige Lissi nach einem Bombenanschlag ihre Mutter verloren hat, wird sie von ihrer Tante Helene in deren Wohnung auf dem Ölberg aufgenommen. Helene hat zwei Kinder, Ursula und Paul, sie warten sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Mannes bzw. Vaters aus der Kriegsgefangenschaft.
Viele Jahre später verunfallt Lissis Mann Johann, und ihre Welt bricht zusammen. Einige Monate nach Johanns Tod meldet sich sein Jugendfreund Georg bei Lissi. Er wohnt in Hamburg und bestreitet seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Trödel auf Flohmärkten. Endlich entschließt sich Lissi, Johanns Kleidung, Schallplatten und Bücher auf dem Flohmarkt zu verkaufen. Dabei kommen sie und Georg sich näher und bleiben über Briefe und besprochene Kassetten in Kontakt.
In ihrem Roman hat Ira Laudin zwei große Lieben beschrieben, die erste Liebe in sehr jungen Jahren und die zweite im reiferen Alter. Sie hat sowohl den Zeitgeist der 1940er als auch den der 1980er Jahre authentisch eingefangen und sympathische ProtagonistInnen geschaffen. Neben Lissi habe ich ihre Freundin Anna und Tante Helene ins Herz geschlossen. Bewundernswert war Lissis Mut nach Johanns Tod, ihren alten Beruf wiederaufzunehmen und sogar den Führerschein zu machen. Zickig und egoistisch fand ich Lissis Tochter Miriam, die ihrer Mutter keine zweite Liebe gönnen wollte und ihr auch sonst nicht zur Seite stand. Wie schön, dass Lissi Anna hatte, die immer für sie da war. Gerne hätte ich mehr über Paul und Max erfahren, die in dem Buch etwas zu kurz gekommen sind.
Ein herzerwärmender und berührender Roman über eine starke Frau, die nach einem Schicksalsschlag ihren Weg geht und einen Neuanfang wagt. Es war schön, einen Roman zu lesen, der zur Zeit meiner Jugend spielt, in der es kein Internet und nur wenige TV-Programme gab. Ich wurde sehr gut unterhalten und gebe gerne eine Leseempfehlung für alle LeserInnen von historischen und Liebesromanen. Aufgrund des Lokalkolorits ist der Roman sicherlich auch für WuppertalerInnen interessant, da sowohl die Schwebebahn als auch einige Anekdoten aus der Geschichte Wuppertals Erwähnung finden.