Juliet hat ihre Mutter bei einem schweren Autounfall verloren. Deshalb besucht sie beinahe jeden Tag das Grab ihrer Mutter. Sie leidet noch sehr unter ihren Verlust und schreibt ihr regelmäßig Briefe, welche sie an ihrem Grab hinterlässt. Declan, der auf dem Friedhof seine Sozialstunden ableisten
muss, findet eines Tages einen ihrer Briefe und antwortet, der ihm unbekannten Verfasserin spontan.…mehrJuliet hat ihre Mutter bei einem schweren Autounfall verloren. Deshalb besucht sie beinahe jeden Tag das Grab ihrer Mutter. Sie leidet noch sehr unter ihren Verlust und schreibt ihr regelmäßig Briefe, welche sie an ihrem Grab hinterlässt. Declan, der auf dem Friedhof seine Sozialstunden ableisten muss, findet eines Tages einen ihrer Briefe und antwortet, der ihm unbekannten Verfasserin spontan. Allerdings rechnet er nicht mit einer Antwort und ist deshalb umso überraschter, als er wenige Tage später eine Nachricht, welche sich an ihn richtet, am Grab, der ihm unbekannten Frau, vorfindet, wo er zuvor den Brief beantwortet hat. Beide scheinen eins zu teilen, beide haben einen geliebten Menschen verloren und trauern. Es entsteht, trotz anfänglicher Zweifel von beiden Seiten, ein zartes freundschaftliches Band zwischen zwei scheinbar Unbekannten, welches erst durch Briefe, später durch Emails aufrecht erhalten wird und immer wieder droht, an den eigenen, persönlichen Problemen und Katastrophen zu zerreißen. Jedoch hat jeder von ihnen auch außerhalb der virtuellen Welt, wo sie ihre Anonymität genießen, eine große Last zu tragen. Juliet lebt mit ihrem Vater mehr nebeneinander, als miteinander, ständig wird sie in scheinbar völlig belanglosen Situationen von ihrer Trauer übermannt, dazu kommt es in der Schule vermehrt zu Auseinandersetzungen mit einem Mitschüler, welcher in der ganzen Schule als vorbestrafter Loser verschrien ist. Dieser Schüler ist Declan. Jeder urteilt über ihn, jeder will ganz genau wissen, was er für ein Mensch ist und was er getan hat, doch niemand interessiert sich wirklich für ihn, nicht einmal seine eigene Mutter scheint ernsthaftes Interesse an ihrem Sohn zu haben. Auch Alan, der neue Mann an der Seite seiner Mutter, hat nur Spott und Hohn für ihn übrig, was immer wieder zu Streit führt. Der einzige Halt für beide ist der regelmäßige Emailkontakt, dort fühlen sie sich sicher und verstanden, denn keiner weiß genau, mit wem er da eigentlich schreibt. Bis sich dies am Tag des Homecoming Balls an ihrer Schule ändert, Declan erfährt die wahre Identität seines Emailkontakts, es ist ausgerechnet Juliet. Aus Angst, den anonymen Kontakt mit ihr zu verlieren, sie zu verlieren, schweigt er über seine Erkenntnis. Wird es ihm doch noch gelingen, ihr die Wahrheit zu sagen? Werden sie es gemeinsam aus ihrer Trauer heraus schaffen? Wird Juliet sich endlich wieder ihrem Vater annähern können? Wird sie es schaffen, die Trauer über den Verlust ihrer Mutter besser bewältigen zu können? Wird Declan es schaffen, den Menschen wirklich zu zeigen, wer er ist?
Birgid Kemmerer ist mit "Der Himmel in deinen Worten" eine äußerst emotionale und tragische Geschichte gelungen, welche mich trotz ihrer Ernsthaftigkeit so manches Mal zum Schmunzeln brachte. Es ist ihr gelungen, mir als Leserin zu vermitteln, dass selbst der Verlust eines geliebten Menschen nicht in einer absoluten Ausweglosigkeit enden muss und zugleich eine Chance bietet, sich selbst und andere besser kennenzulernen. Sie beschreibt Juliet und Declan mit unglaublich viel Feingefühl, weshalb es mir als Leserin auch sehr gut gelungen ist, mich in beider Situation hineinzuversetzen. Auch der flüssige, detailreiche und teilweise lockere Schreibstil, welcher in seinen Sichtweisen immer zwischen Declan und Juliet wechselt, hat mir sehr gut gefallen und den Einstieg in die Geschichte sehr erleichtert, weshalb ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und wollte. Zudem hat mich die authentische Schreibweise einige Male sehr berührt, weshalb ich auch jedem Leser raten würde, sich Zeit für diese wundervolle Geschichte zu nehmen. Überraschend war für mich auch, dass dieses Buch sehr feinfühlig vor Augen führt, wie unterschiedlich Menschen ihre Trauer durchleben und dennoch, trotz aller Unterschiede, ein tiefes Gefühl von Verbundenheit füreinander empfinden können.